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Kia
Sie suchen einen Kleinwagen mit elegantem aber ernsthaftem Design, besonders hochwertigem Innenraum, fortschrittlicher Technik und sparsamen Motoren? Dann war bislang der VW Polo die erste und vielleicht sogar einzige Wahl. Doch im September ist es damit vorbei. Denn dann bringt Kia die vierte Generation des Rio an den Start und will es nicht mehr beim Gerangel mit den anderen Asien-Importeuren und den Europäern aus der zweiten Liga belassen. „Wir wollen uns mit den Besten messen“, sagt Exportchef Thomas Oh und nimmt damit auch Opel, Ford und vor allem VW ins Visier.
Das klingt nur so lange nach Großmannssucht, bis man mit dem neuen Rio zur ersten Testfahrt startet. Gezeichnet vom einstigen Audi-Mann Peter Schreyer ist der Rio nicht nur von außen eine markante Alternative im Einerlei der immens großen Kleinwagenflotte. Sondern der Wagen mit der markanten [foto id=“366924″ size=“small“ position=“left“]Chromspange im Kühlergrill, den riesigen Scheinwerfern, der sportlichen Flanke und dem hohen Heck ist auch innen eine Augenweide. Vorbei die Zeit des tristen Einheitsgraus und der billigen Plastiklandschaften: Der Rio glänzt mit Chrom und Klavierlack und schmeichelt den Fingern mit weichen Oberflächen.
Dazu gibt es bequeme Sessel, auf denen man vorne sehr großzügig reist. Weil der Radstand auf 2,57 Meter und die Länge auf 4,05 Meter gewachsen sind und die Koreaner obendrein die Sitzlehnen ein wenig ausgehöhlt haben, bietet der Rio zudem drei Zentimeter mehr Kniefreiheit im Fond als der Vorgänger und damit genügend Platz auch für Erwachsene. Außerdem wächst das Kofferraumvolumen um sechs Prozent auf 288 Liter. Auch in dieser Disziplin ist der Rio dem Polo also immerhin acht Liter oder eine Einkaufstüte voraus.
In Fahrt bringen den Koreaner wahlweise vier Motoren mit 1,1 bis 1,4 Litern Hubraum und 75 bis 109 PS, zwei davon sind Diesel. Für alle Motoren gibt es auch ein EcoDynamics-Paket, zu dem neben Spritsparreifen und Schalthinweisen auch eine Start-Stopp-Automatik gehört. Dann sinkt der Verbrauch des Basis-Diesels auf 3,2 Liter und unterbietet sogar den Polo Blue Motion. Aber selbst der stärkste Motor ist auch [foto id=“366925″ size=“small“ position=“left“]ohne Spartechnik mit 5,3 Litern zufrieden.
Nur bei der Dynamik-Wertung fällt ein wenig Schatten auf den strahlenden Glanz des koreanischen Herausforderers: Das Fahrwerk ist solide und komfortabel abgestimmt, die Motoren sind leise und die Getriebe machen einen knackigen Eindruck. Aber die Lenkung, die in der Stadt noch agilen und handlichen Anspruch des Rio stützt, wirkt bei flotter Fahrt zu synthetisch und lässt die nötige Rückmeldung vermissen. Und zumindest der große Benziner gibt sich bei den ersten Testfahrten noch ein wenig lustlos. Zwar schafft er mit etwas Geduld und Spucke über 180 km/h. Aber beim ständigen Anfahren an den vielen Mautstellen rund um Seoul braucht man mit gerade einmal 137 Nm schon einen langen Atem -bis Tempo 100 vergehen 11,5 Sekunden. Obwohl der große Diesel sich dafür sogar noch drei Sekunden mehr nimmt, wirkt er mit seinen 220 Nm deutlich antrittsstärker und fährt dem Benziner mühelos davon.
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Zwar sind die Zeiten, in denen Kia seine Autos allein über den Preis verkauft hat, spätestens seit dem ersten Ceed vorbei, sagt Europachef Paul Philpott und nennt jetzt vor allem Design, Technik-Ausstattung und die Sieben-Jahres-Garantie als Kaufgründe. Doch die forsche Preispolitik der deutschen Hersteller [foto id=“366926″ size=“small“ position=“left“]machen die Koreaner deshalb trotzdem nicht mit. Im Gegenteil: Obwohl größer und besser ausgestattet ist der Rio beim Generationswechsel sogar 2 000 Euro billiger geworden und startet nun bei 9.990 Euro – sechs Airbags und ESP inklusive. Ein halbwegs vergleichbarer Polo ist fast anderthalbmal so teuer.
Aber selbst wenn der Rio noch so gut und günstig ist, wird er den Polo kaum von der Zulassungsspitze verdrängen. Doch so nah wie diesmal sind die Asiaten ihrem Vorbild noch nie gekommen: Importkleinwagen aus Japan, Italien oder Frankreich sehen plötzlich ungeheuer alt aus, und die deutschen Hersteller nehmen die Konkurrenz aus Korea so langsam richtig ernst. Wie ernst, das konnte man zuletzt auf dem Genfer Salon beobachten, freut sich Firmenchef Hyoung-Keun Lee: „Nicht umsonst hat VW-Chef Martin Winterkorn bei seinem Messerundgang auch bei uns Station gemacht.“
Antrieb: | Vierzylinder-Benziner, 1396 ccm Hubraum, 80 kW/109 PS |
max. Drehmoment: | 137 Nm |
0-100 km/h: | 11,5 Sekunden |
V-max: | 183 km/h |
Verbrauch: | 5,3 Liter |
CO2: | 124 g/km |
Preis: | ca. 14.000 Euro |
Alternative zu: | Hyundai i20, Renault Clio, Toyota Yaris und erstmals auch zum VW Polo |
Passt zu: | Kleinfamilien mit knapper Kasse und zu sparsamen Führerscheinneulingen |
Sieht gut aus: | in der Reihenhaussiedlung, vor dem Kindergarten und im Gewühl der Großstadt |
Kommt noch: | Der Dreitürer im nächsten Frühjahr |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 08.07.2011 aktualisiert am 08.07.2011
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