Kia

Kia Sorento – Feinarbeit für den Vater des Erfolgs

Der Sorento hat Kia groß gemacht. „Dieser SUV war damals ein Schlüsselmodell für unsere Marke“, sagt Benny Oeyen, Vice President Marketing and Product Planning von Kia Motors Europe. Bis 2002 wurden die Koreaner vor allem als Hersteller kleinerer Fahrzeuge wahrgenommen. Doch der schicke SUV vom Ausmaß der Mercedes M-Klasse – und auch mit gewissen optischen Anklängen an sie – hat das Image stark verändert. Kia kann auch groß und wertig, sind seitdem mehr als 900.000 Käufer des mindestens 29.900 Euro teuren Modells überzeugt.

Entstaubt[foto id=“438389″ size=“small“ position=“right“]

Doch inzwischen sieht der Sorento gegen manch anderen Kia nicht mehr so recht frisch aus. Chefdesigner Peter Schreyer hat dort das Markengesicht und die Formen radikal verändert – und damit den Zeitgeist getroffen. Kias verkaufen sich trotz Autokrise in Europa bestens. Der Erfolgsvater Sorento allerdings passt nicht so recht ins Bild.

Darum haben die Koreaner nach nur drei Jahren die zweite Generation an verschiedenen Stellen überarbeitet. Rund um Barcelona konnten wir erste Eindrücke davon sammeln. Zunächst ein optischer: Die Scheinwerfer haben nun LED-Tagfahrlicht, das Nebellicht steht hochkant, die Heckleuchten sind komplett in LED-Technik ausgeführt. Kühlergrill und Stoßfänger sind dem Markengesicht angenähert und mehr Anbauteile tragen die Wagenfarbe. Diesen Unterschied wird aber wohl nur ein Kenner der Marke beobachten. Für alle andere bleibt der Sorento einfach ein stattlicher SUV.

Änderungen unter dem Blechkleid

Handfester sind die Änderungen unter dem Blechkleid: Damit der Sorento auch nach der Verschärfung der Crashtests Euro NCAP seine Fünf-Sterne-Wertung behält, hat Kia mehr hochfeste Stähle verwendet und die Karosseriestruktur optimiert. Zudem wurde durch eine aktive Motorhaube der Fußgängerschutz verbessert und in die Sicherheitsausstattung investiert; neben der Stabilitätskontrolle ESC gibt es nun auch ein Rückfahrkamerasystem mit 130-Grad-Weitwinkelobjektiv an der Heckklappe, Xenon-Scheinwerfer und eine Berganfahrhilfe. Auch ein radargestützter Totwinkelassistent, Spurhalteassistent und ein Parksystem sind dabei, das mit Ultraschallsensoren selbstständig parallele Parkmanöver durchführt. Einen Abstandsregel-Tempomat oder Notbremsassistenten würde man sich im teuersten Kia wünschen.

[foto id=“438390″ size=“small“ position=“left“]Fahrkultur

Die wichtigste Änderung für die Fahrkultur ist bereits bei der Neuauflage 2009 an Bord gekommen: Damals hat die Leiterrahmenkonstruktion einer selbsttragenden Karosserie Platz gemacht. Der Geländewagen wurde so erst richtig zum komfortablen SUV – und Allrad eine Option. Wer nur die Optik mag, kann auch weiter allein den Fronttriebler bewegen. Nach einer gründlichen Überarbeitung des Fahrwerks lenkt der Sorento nun etwas direkter, die Karosse geht weniger deutlich in die Knie. Die 4,69 Meter Länge lassen sich nun etwas handlicher durch die Stadt bewegen – und für die große Überlandfahrt kann man bis zu 1.675 Liter Gepäck mitnehmen. Dann bleibt allerdings wenig Raumer für die sonst möglichen sieben Insassen. Nach wie vor gibt es die dritte Sitzbank gegen Aufpreis.

Auch die Antriebe hat Kia überarbeitet. Der 2,4-Liter-Vierzylinderbenziner werkelt jetzt mit Direkteinspritzung – 18 PS Plus auf nun 141 kW/192 PS sind das Ergebnis. Zudem sollen Verbrauch und Emissionen leicht sinken. Auch der 2,2-Liter-Diesel mit unverändert 154 kW/197 PS wurde etwas sparsamer. Verantwortlich dafür ist ein längerer Achsantrieb. Das Spitzendrehmoment von 436 Nm liegt inzwischen allerdings früher an, so dass das angepasste Übersetzungsverhältnis in der Praxis kaum aufs Temperament drückt.

Innenraum[foto id=“438391″ size=“small“ position=“right“]

Der Innenraum des Sorento war immer ordentlich verarbeitet, doch gegenüber neueren Kia fiel die Materialqualität im Detail ab. Nun peppen vermehrt eingesetzte Soft-Touch-Oberflächen, mattverchromte Innentürgriffe, Schalter und Blenden den luftigen Wohnraum deutlich auf, neue LCD-Instrumente und die umgestaltete Zentralkonsole mit Sieben-Zoll-Display spiegeln den Standard der Koreaner. Wichtiger für den immer noch recht hochbeinigen SUV ist der leicht abgesenkte Kabinenboden, der den Einstieg bequemer macht. Die Fondpassagiere bekommen zudem spürbar mehr Beinfreiheit.

konkurrenzfähig

Die gezielte und wirkungsvolle Überarbeitung – und natürlich sein fairer Preis nebst Sieben-Jahres-Garantie – machen den Kia wieder konkurrenzfähig gegen die direkten Rivalen wie Mitsubishi Outlander oder Chevrolet Captiva. Zum alles überstrahlenden Stern der Modellpalette wird der Sorento aber auch mit der Überarbeitung nicht mehr. Doch das liegt daran, dass die frischeren Kia-Produkte wie Optima, Ceed oder Venga inzwischen das Niveau der Marke auf ein höheres Level gehoben haben.

 

Datenblatt – Kia Sorento 2,2-Liter Diesel
   
Fünf- bis siebensitziges Mittelklasse-SUV
   
Länge/Breite/Höhe: 4.690 mm/1.890 mm/1.700 mm
Laderaumvolumen: 116 (Siebensitzer – 1.675 Liter)
Anhängelast:  2.000 kg
Böschungswinkel vorn: 19,4 Grad
Böschungsw. Hinten: 22,1 Grad
   
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Sechsganggetriebe (optional Sechsgang-Automatik)
Hubraum: 2.2-Liter
Leistung: 145 kW/197 PS
max. Drehmoment: 436 Nm/1.850 – 2.500 U/min
0 auf 100 km/h: 9,3 s
Vmax: 190 km/h
Normverbrauch: 5,8 Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 153 g/km
Preis: ab 32.290 Euro
Datenblatt – Kia Sorento 2,4-Liter Benziner
   
Fünf- bis siebensitziges Mittelklasse-SUV
   
Länge/Breite/Höhe: 4.690 mm/1.890 mm/1.700 mm
Laderaumvolumen: 116 (Siebensitzer – 1.675 Liter)
Anhängelast:  2.000 kg
Böschungswinkel vorn: 19,4 Grad
Böschungsw. Hinten: 22,1 Grad
   
Motor: Vierzylinder-Ottomotor, Sechsganggetriebe (optional Sechsgang-Automatik)
Leistung: 141 kW/192 PS
max. Drehmoment: 242 Nm/4.250 U/min
0 auf 100 km/h: 9,8 s
Vmax: 190 km/h
Normverbrauch: 8,6 Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 1999 g/km
Preis: ab 29.990 Euro

Kurzcharakteristik – Kia Sorento:

Alternative zu:

Opel Antara, Mitsubishi Outlander, Peugeot 4008/Citroen C-Crosser

Sieht gut aus:

Ja, weil er wieder besser in die Markenfamilie passt

Passt zu:

SUV-Fahrern, die noch Geländewagengefühl wollen

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