Kitzbüheler Alpenrallye lockt Autos und Promis

Im Heck rumort sonor der luftgekühlte Vierzylinder. Rasant pilotiert Rennlegende Hans-Joachim Stuck den Porsche 914-4 von Volkswagen Classic durch die Serpentinen den Großglockner hinauf. Auf der 25. Kitzbüheler Alpenrallye wandelt „Striezel“ Stuck auf den Spuren seines Vaters. „Hier am Großglockner hat der Pappi große Erfolge gefeiert“, erinnert Striezel an die Siege des „Bergkönigs“. Stuck-Senior raste hier in einem Auto Union zur Spitze des mehr als 2400 Meter hohen Großglockners.

Früher war diese Bergprüfung Schwerstarbeit für die Rennfahrer. Ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker wuchteten sie ihre PS-Boliden durch die 14 Kehren der schmalen Pass-Straße – und [foto id=“421398″ size=“small“ position=“left“]das alles ohne Leitplanken. Ein Fehler konnte tödlich enden. Aber auch heute noch, haben die spektakulären Kehren der rund 14 Kilometer langen Straße ihre Tücken.

Im Gegensatz zu den verwegenen Renntagen der 1930er Jahre, geht es in der Gegenwart auf der Alpenrallye am Großglockner nicht um Geschwindigkeit, sondern um Gleichmäßigkeit. Vom Fuß des Berges bleiben den Fahrer-Teams rund 25 Minuten, um das Ziel am Gipfel zu erreichen. Striezel wäre aber nicht Stuck der Rennfahrer, würde er in gemächlichem Tempo fahren. Weniger als die Hälfte der vorgegebenen Zeit ist auf der Stoppuhr erreicht, als bereits das Ziel in Sicht ist. Zeit genug also, um das unvergleichliche Hochalpenpanorama des Großglockners zu genießen.

Diese hochalpine Wertungsprüfung war eines der Highlights der 25. Auflage der Kitzbüheler Alpenrallye. Überwiegend Sonnenschein prägte die dreitägige Veranstaltung. Die Dichte der prominenten Starter war, wie jedes Jahr, hoch: TV-Koch Horst Lichter, Musikproduzent Mousse-T oder Schauspieler Herbert Knaup drehten am Lenkrad. „Das Panorama, die vielen kurvigen Straßen und natürlich unser Karmann Ghia vom Team Volkswagen Classic waren absolut eindrucksvoll“, freute sich Knaup nach der Zieldurchfahrt.

Volkswagen Classic präsentierte sich mit insgesamt acht Modellen aus der eigenen Fahrzeugsammlung. Dabei war unter anderem auch ein Käfer, der kurz zuvor auf der Mille Miglia eingesetzt wurde. In Rekordzeit wurde dieser „Ovali“ aus dem Jahr 1956 in Wolfsburg für die Alpenrallye vorbereitet. Und auf den unzähligen Anstiegen ließ dieser Volkswagen so manchen Sportwagen hinter sich. Die Kombination aus kraftvollem Motor und leichtem Karosserieaufbau zahlt sich eben immer wieder aus. Er erreichte nach 500 [foto id=“421399″ size=“small“ position=“right“]Kilometern den vierten Rang im Gesamtklassement. Teamintern wurde der Mille-Miglia-Käfer lediglich vom Porsche 914-4 geschlagen. Hans-Joachim Stuck gewann mit diesem sonnengelben VW-Porsche die Gesamtwertung der Kategorie „Classic“.

Mit insgesamt 15 eingesetzten Modellen seiner Marken stellte der Volkswagen Konzern seine Dominanz auf der diesjährigen Alpenrallye sicher. So schickte Audi Tradition einen NSU TT, ein Audi 100 Coupé S und einen DKW GT Manzoni ins Rennen. Jener außergewöhnliche DKW wurde lediglich 35 Mal gebaut – in Brasilien. Lamborghini kam mit einem 400 GT 2 + 2 nach Kitzbühel während Skoda sich charmant mit einem türkisfarbenen Felicia Cabriolet in Szene setzte. Die klassische Abteilung von Volkswagen Nutzfahrzeuge schickte zwei Bulli über die Passstraßen.

Für ein Novum auf Klassik-Rallyes sorgte der Volkswagen Up. Mit dem Kleinstwagen musste eine eigene Gleichmäßigkeitsprüfung absolviert werden. Außerdem kam das neue Golf GTI Cabriolet als Begleitfahrzeug zum Einsatz. „Die Alpenrallye ist immer ein Höhepunkt der klassischen Rallye-Saison. Und der sportliche Auftritt der Volkswagen-Gruppe mit vielen emotionalen Modellen aus der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart sorgte für Begeisterung bei den Zuschauern“, resümierte Hans-Joachim Stuck nach seinem Sieg in der Gesamtwertung.

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