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Porsche
Während anderswo eifrig daran getüftelt wird, Elektroautos auf synthetische Weise einen natürlichen Klang beizubringen, setzt Porsche bei der Tonzeugung auf traditionelles Handwerk. Weil der Sound des Boxermotors entscheidend zum Fahrgefühl des Sportwagens beiträgt, legten die Akustiker besonderen Wert darauf, möglichst viel davon dem Fahrer zugänglich zu machen. Ohne jedoch Einschränkungen beim Langstreckenkomfort hinzunehmen oder gar mit gesetzlichen Vorgaben in Konflikt zu kommen. Was bei Luxuslimousinen verpönt ist, gehört bei Sportwagen zum guten Ton.
Der Fahrer will das Aggregat arbeiten hören, sich am Stakkato von Ansaugen, Verdichten und Ausstoßen erfreuen. Statt den Motor, wie normalerweise üblich, vom Innenraum zu entkoppeln, bindet Porsche den Boxer des neuen Elfers sogar direkt an. Ein schlichtes Kunststoffrohr verbindet die Karosserie mit dem Ansaugtrakt des Motors, um eben das Ansauggeräusch, das den größten Teil der positiv besetzten Motorakustik ausmacht, zu Gehör zu bringen. Sound-Symposer nennt Porsche das System, das den Klang zwischen Drosselklappe und Luftfilter abfängt.
Welche Frequenzen wo entstehen haben die Techniker am Computer ausgetüftelt und deshalb die Ansauganlage auch nach akustischen Gesichtspunkten gestaltet. Spezielle Soundöffnungen sorgen für den Klang, den Porsche-Fahrer hören wollen. Weil aber auch diese nicht permanent unter sportlichen Bedingungen unterwegs sind, ist das Klangbild steuerbar.
So verfügt der Luftfilter über einen drehzahlgesteuerten Helmholzresonator. Erst bei höheren Drehzahlen öffnen sich bestimmte Klanglöcher im Ansaugtakt und das angeschlossene Kunststoffrohr wird besser gefüllt. Durch die Möglichkeit der Schaltung, was nichts anderes ist als die passende Vergrößerung oder Verkleinerung des Klangraums, werden die Klänge verstärkt, die zum sportlichen Fahrstil passen, oder sie werden gedämpft, wenn es um komfortables Touren geht. Durch die Betätigung der Sporttaste kann der Fahrer diese Auslegung manuell vornehmen.
Eine optionale Auspufftaste ändert zudem den Klang des Abgastrakts. Auch dieser ist nämlich steuerbar. Ein genauer Blick auf das Konstrukt aus Röhren und Filtern zeigt dann auch, wieso Porsche das Abgas aus sechs Zylindern ausgerechnet in vier Endrohre münden lässt. Die scheinbar unlogische Anordnung hat ausschließlich akustische Gründe. Tatsächlich genügt ein Endrohr, um die Abgasströme jeder Zylinderseite zu führen. Das jeweilige zweite Endrohr dient nur als Abkürzung. Wenn der Klang sportlicher und lauter werden darf, wird ein Schalldämpfer übergangen. Die kleine Umschaltung erfordert aber ein separates Endstück. Würde man das gleiche Endrohr nutzen, verkäme die akustische Abkürzung zur technischen Umleitung, weil durch das geänderte Schwingungsverhalten – nichts anderes machen Schallwellen – die Rohrführung zu stark vibrieren würde und deshalb verstärkt und verlängert werden müsste. Damit wäre der gewünschte Klang nicht erzielbar.
Die Klangerzeugung bei Elfer gestaltet sich ein wenig wie bei einem Musikinstrument. Wohlklang entsteht durch die richtige Länge, Dicke und Höhe der schallführenden Teile. So ist die Länge des Anbindungsrohrs des Ansaugtrakts für den Wohlklang ebenso entscheidend wie die Form und Länge der Abgasführung. Schließlich wird der Sound durch akustische Wellen erzeugt, die in unterschiedlichen Frequenzen schwingen. Im 911 der Baureihe 991 wurde der Klang bereits im Vorfeld mitkonzipiert. Und er wird ausschließlich auf klassische Art erzeugt, ganz ohne Computer und Soundprocessing.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 17.10.2011 aktualisiert am 17.10.2011
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