Kleinwagen-Preise – Billigauto war gestern

Der Einstieg in die automobile Welt wird immer kostspieliger. Die Basispreise für Klein- und Kleinstwagen sind in den vergangenen sechs Jahren stark gestiegen. Im Schnitt 14.126 Euro werden mittlerweile für einen Kleinwagen der Polo-Klasse aufgerufen. 2005 waren es lediglich 12.539 Euro, wie eine Studie des Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen ermittelt hat. Das entspricht einem Preisanstieg von 13 Prozent. Als Berechnungsgrundlage dienten jeweils die Listenpreise der Einstiegsversionen mit Basisausstattung. In der Praxis dürften die Deutschen im Schnitt also noch einmal deutlich mehr für ihr Fahrzeug zahlen.

Die Zeiten, in denen Kleinwagen Billigautos waren, sind also vorbei. Allerdings im doppelten Wortsinn: Immer mehr Stadtautos treten heute als Lifestyle-Mobile auf, mit üppiger Ausstattung und kräftigen Motoren – und entsprechend hohen Preisen. Den Anfang machte schon 2001 der Mini von BMW, der als Cabrio in der teuersten Motorversion ab 32.150 Euro kostet – ohne Extras. Seit rund drei Jahren kämpfen auch ähnlich konzipierte Modelle wie der Audi A1, der Citroen DS3 und der Alfa Romeo Mito um Marktanteile bei einer zahlungskräftigen Kundschaft. Wer etwa bei Audi den stärksten Motor wählt und alle Kreuzchen auf der Optionsliste macht, kommt schnell über 40.000 Euro. Für die Hersteller sind die hochpreisigen Modelle längst ein gutes Geschäft.

Die Stelle als Basismobil für Fahranfänger haben längst die Kleinstwagen übernommen, Fahrzeuge wie Ford Ka, VW Up oder Fiat Panda mit rund 3,50 Metern Länge und Preisen um die 10.000 Euro. Allerdings ist der Studie zufolge auch hier eine Steigerung zu erkennen. Zahlte man 2005 noch im Schnitt 9.653 Euro, sind es mittlerweile 11.069 Euro. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent.

Es gibt aber auch Ausnahmen.

So hat Dacia 2005 mit seinen Kleinwagenmodellen ein neues Billigsegment eröffnet. Der Sandero ist aktuell mit einem Listenpreis von 6.990 Euro der preisgünstigste Neuwagen auf dem deutschen Markt. Größe und Platzangebot entsprechen etwa dem eines VW Polo.