Auch andere Väter haben schöne Töchter. Knaus hat mit den integrierten Van-I-Reisemobilen vor rund zehn Jahren eine Baureihe aufgelegt, die sich mit einem sehr eigenständigen Gesicht und cleveren Detaillösungen an anspruchsvolle Kunden der Mittelklasse richtet. Ein neuer Grundriss debütiert jetzt mit dem Van i 580 MK, der sich dank der variablen Schlafplatzgestaltung sowohl für ein Camper-Pärchen als auch für eine vierköpfige Familie eignet. 61.990 Euro kostet der Urlaubspartner, dafür gibt es den Fiat Ducato als Basisfahrzeug motorisiert mit dem 85 kW/115 PS starken Vierzylinderdiesel.
Der 580 MK wirkt mit einer Gesamtlänge von 6,34 Metern und einer Aufbaubreite von 2,21 Metern durchaus kompakt. Zu diesem Eindruck trägt die sanfte Dachrundung bei, die jedoch mit einem charmanten Trick gelingt. Geschwungene Verkleidungen an den Dachkanten gaukeln vor, die Oberfläche würde sich in einem Bogen über den Innenraum spannen, in Wirklichkeit ist das Dach jedoch völlig plan. LED-Tagfahrlicht verleiht dem I Van unterwegs eine für Reisemobile fast dynamische Optik. Der Innenraum ist mit soliden Möbeln in dunklen Brauntönen eingerichtet. Die übliche Dinette steht hinter dem Fahrersitz, daran schließt der Waschraum mit Kassetten-Toilette und Dusche an. Das Bad gewinnt durch einen Raumteiler an Funktionalität, der vor dem Duschen das Waschbecken in Richtung Toilette schwenkt und den Brausespaß so wasserdicht macht, die Kabine bleibt dabei geräumig.
Gegenüber hat die Küche ihren Platz, eine klappbare Platte verlängert bei Bedarf die Anrichtfläche um den dreiflammigen Gaskocher, versperrt dann aber ein wenig den Einstieg durch die angrenzende Tür. Der Kühlschrank von Thetford fasst 142 Liter, Kleider-/Wäscheschränke auf beiden Seiten bilden den Übergang zum Etagenbett im Heck, dessen Liegeflächen mit 200 mal 98 Zentimeter überaus großzügig bemessen und äußerst bequem sind. Das untere ist nur Menschen ohne Platzmangelangst zu empfehlen, denn Waschraum und Kleiderschrank machen den Einstieg schmal, der obendrein mit einer Schiebeklappe verschlossen werden kann. Kindern gefällt so etwas in aller Regel. Ist dagegen Stauraum gefragt, lässt sich die untere Liegefläche entriegeln und an der Rückwand senkrecht stellen, dann entfaltet sich das durch die seitliche Klappe beladbare Gepäckabteil in seiner vollen Größe.
Die eigentliche Schlafstätte hängt in Form eines 150 mal 200 Zentimeter großen Hubbetts über den serienmäßigen Pilotensitzen im Fahrerhaus. Ohne Mühen kann es abgesenkt und dank seiner niedrigen Position einfach erklommen werden. Zuvor müssen die Rückenlehnen der Sitze für Fahrer und Beifahrer nach vorne geklappt werden. Dabei ist vor allem links auf einen ausreichenden Abstand zum Lenkrad zu achten, sonst berührt die Kopfstütze die Hupentaste, bei was den Schlaf sehr unruhig macht.Die Verarbeitung des Van I ist einwandfrei, die Möbeldekors und Oberflächen zeugen von meisterlicher Schreinerarbeit. Die Küchenauszüge etwa schließen sich auf sanftes Antippen hin mit einem leisen Einrasten. Auch die Ausstattung stimmt. Die LED-Außenleuchte mit Bewegungsmelder gehört zu den cleveren Details, ESP und Berganfahrhilfe sind serienmäßig mit von der Partie. Je 95 Liter sind für Frisch- und Abwassertank sind anständig bemessen, Ver- und Entsorgung lassen sich einfach über die Service-Klappe auf der linken Seite erledigen. Nur die Basismotorisierung wünschen wir uns stärker und empfehlen die Investition von 1.590 Euro Aufpreis für den 96 kW/130 PS starken Diesel. Der verbraucht kaum mehr als das Einstiegstriebwerk, mit 9,8 Litern Treibstoff sind für 100 Kilometer zu rechnen.