Kommentar: Big Player Nürburgring

Dunkle Wolken lagen über der Grand Prix Rennstrecke des Nürburgrings während des Kampfs um die Pole Position zum GP von Deutschland, die zu einem spannenden Motorsport-Ereignis aufleben ließen. Aber auch abseits des schnellen Eifel Kurs ist eine Anspannung mit erhöhter Drehzahl zu erleben.

Die Eröffnung des zu einem ganzjährigen Freizeit- und Businesszentrum ausgebauten Nürburgring lässt die Gemüter auf höchster Ebene erhitzen. Kurt Beck, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz, bläst wegen der undurchsichtigen Finanzierung ein kräftiger Wind ins Gesicht. Der Freude über das Projekt Nürburgring 2009 folgt, schnell eine Ernüchterung. Eigentlich schade, wird doch in Zukunft die Rennstrecken-Anlage an Attraktivität zulegen.

Viel Geld hat das Prestige-Projekt in der Eifel gekostet: 250 Millionen Euro, die aber nach Einschätzung von Ministerpräsident Beck neue Arbeitsplätze bringen werden und auch halten sollen. Nur wo kommen die vielen Euros her? Wird solch ein gigantisches Freizeit- und Businesszentrum in Zukunft rentabel zu führen sein? Kommen auch noch in fünf Jahren die Besucher und Zuschauer in Scharen? Alles Fragen, die heute noch nicht beantwortet werden können, die aber eine Einschätzung abverlangen, die bereits Kritiker zu großer Besorgnis erregen.

Schließlich ist die Privatfinanzierung schon vor Wochen geplatzt und das Land musste mit etlichen Millionen Euro einspringen. Sind die Verantwortlichen des Projekt Nürburgring 2009 einer zweifelhaften Machenschaft in der Finanzzierung zum Opfer gefallen? Klar, konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht den ehrgeizigen Bau wegen der gekippten Geldbeschaffung stoppen. Dennoch hätte man nicht in Zeiten schwieriger Finanzlagen schon sehr frühzeitig mit etwas mehr Vorsicht agieren sollen? Der Rücktritt von Ingolf Deubel, Finanzminister Rheinland-Pfalz scheint mehr als nur ein Wink mit der Zaunlatte zu sein.

„In knapp 20 Monaten nach dem ersten Spatenstich im November 2007 hat sich das Gesicht des Nürburgrings grundlegend verändert. Im Herzen bleibt der Nürburgring seinen Fans natürlich treu. Hier wird der Motorsport immer auf der Pole Position stehen“, freut sich Dr. Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, während der Eröffnungsfeier. Mit diesem Bauprojekt gehört die Rennstrecke zu den Big Player der Branche und es ist den ehrgeizigen Betreibern nur zu wünschen, dass sie schon sehr schnell, große Umsätze getätigt können. Nur so verstummen die lauten Stimmen der Kritiker und die staatlich abgesicherten Kredite können zurückgezahlt werden. 2010 will man schon schwarze Zahlen schreiben. Wir sind auf das Ergebnis gespannt.

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Gast auto.de

Juli 13, 2009 um 9:05 am Uhr

Da sind ja Arbeitsplätze geschaffen worden behauptet Herr Minister Beck, aber 250 Millionen für 500 bis max. 1000 Arbeitsplätze. Kein Unternehmer kann mit so einer Kalkulation arbeiten, nur die Nürburgring GmbH die dann mit Steuergeldern subventoniert wird vom Bürger.

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