Kommentar: Freie Fahrt für E10

Die Idee war durchaus löblich: Mit einem höheren Biosprit-Anteil im Kraftstoff sollte Anfang 2009 das Benzin an deutschen Tankstellen umweltverträglicher gemacht werden. Doch rund ein halbes Jahr vor der anvisierten Einführung wurden alle Pläne über den Haufen geworfen, da viele Autos das sogenannte E10 nicht vertragen hätten und auf das deutlich teurere Super Plus hätten umsteigen müssen.

Nun ist das Thema „E10“ erneut auf dem Tisch, denn der Öko-Sprit soll im Laufe des kommenden Jahres nach und nach flächendeckend die Zapfsäulen erobern. Doch dieses Mal wird die angekündigte Einführung mit erstaunlich wenig Gegenwehr hingenommen. Während sich im Jahr 2008 Automobilhersteller, Verbände und Verbraucher aggressiv und am Ende auch erfolgreich gegen E10 gewehrt haben, gibt es dieses Mal kaum Kritik. Das verwundert nicht. Denn erst kürzlich hat das Bundesumweltministerium bekannt gegeben, dass rund 90 Prozent aller benzinbetriebenen Autos ohne Einschränkungen mit E10 betrieben werden können.

Das klingt doch gut. Im Jahr 2008 gab es immerhin noch rund drei Millionen Autos, in die man besser kein E10 eingefüllt hätte. Stopp! Wer rechnen kann und die aktuellen Zulassungszahlen kennt, merkt, dass sich hier gegenüber dem letzten Einführungsversuch nichts geändert hat. Sind nicht die vom Ministerium benannten zehn Prozent von den mehr als 30 Millionen zugelassenen Benzin-Pkw ebenfalls drei Millionen?

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