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Seit dem 4. Dezember muss der Otto-Normalfahrer Winterreifen auf seinem Pkw haben, zumindest bei Schnee und Eis. Lkw, Busse und Einsatzfahrzeuge müssen hingegen lediglich auf der Antriebsachse mit Winterreifen ausgerüstet sein. Hier stellt sich die Frage, warum? Ist es weniger gefährlich, wenn statt einer Tonne gleich 25 Tonnen oder gar 40 Tonnen unkontrollierbar ins Rutschen geraten?
Wie der Deutsche Anwaltverein bereits klar gestellt hat, verlängert sich der Bremsweg der Brummis bei winterlichen Straßenverhältnissen um bis zu 50 Prozent. Kein Wunder, denn die meisten Nutzfahrzeuge werden an der Hinterachse angetrieben, doch die meiste Bremskraft wird vorn auf die Straße übertragen, wo keine Winterpneus mit ihren Lamellen für genügend Haftung sorgen.
Die Folgen: unpassierbare Autobahnen durch querstehende Lkw; und Otto-Normalfahrer muss auf der Autobahn übernachten. Zum Glück ist durch die nicht nachvollziehbare Regelung bislang noch niemand ums Leben gekommen. Angesichts dieser Tatsache muss sich Bundesverkehrsminister Ramsauer jedoch fragen lassen, ob er mit seiner Regelung nicht vor einer unerbittlichen Transportlobby eingeknickt ist, denn Lkw-Flotten vollständig mit Winterpneus auszurüsten, ist alles andere als billig.
Und wer sind die Leidtragenden der unsinnigen, ja sogar lebensgefährlichen Regelung? Zum einen diejenigen, die ihr Fahrzeug vollständig ausgerüstet haben, nämlich die Pkw-Fahrer. Zum anderen die bemitleidenswerten Fahrer der Lkw, die die wichtigen Winterreifen just auf derjenigen Achse vermissen, die die meiste Bremskraft überträgt. Und zu guter Letzt die verantwortungsbewussten Lkw-Betreiber, die ihre Fahrzeuge auch komplett umgerüstet haben. Schließlich werden sie mit den Kollegen in einen Topf geworfen, die nur die Minimalanforderung erfüllen. Da bleibt nichts anderes, als einen Guten Rutsch zu wünschen, Herr Ramsauer!
geschrieben von auto.de/(tm/mid/Thomas Mendle) veröffentlicht am 20.12.2010 aktualisiert am 20.12.2010
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