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Bis hierhin und nicht weiter! Das Machtwort kommt aus Peking. Offenbar befiel die chinesische Zentralregierung Sorge, das freie Spiel marktwirtschaftlicher Kräfte in der Volksrepublik zu lange geduldet zu haben.
Dabei hat der eigenwillige Mix aus Markt- und Planwirtschaft das Land binnen Kurzem in vielen Bereichen zum internationalen Wettbewerb aufschließen oder sogar Spitzenpositionen erobern lassen. Nicht selten wird von beeindruckendem Wachstum berichtet, das schon an Wunder grenzt.
Doch jetzt rudert die Regierung zurück. Der Staat soll wieder mehr Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bekommen. Mittel zum Zweck sind vor allem Geldspritzen für staatlich gelenkte Unternehmen, die die private Konkurrenz in die Enge treiben und letztlich dem Ziel dienen sollen, leistungsfähige staatliche Monopole zu schaffen.
Mit milliardenschweren Investitionen unterstützt Peking die Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, um China auf diesem Gebiet zu uneinholbarem Vorsprung zu verhelfen. Und so erfährt das besondere Engagement der Automarke BYD, das dem Elektroantrieb gilt, prompt „Förderung von Partei und Regierung“. Aus Peking kommt gewissermaßen ein energischer, munter machender Stromstoß.
Mit welchem Elan der BYD-Konzern sein ehrgeiziges Ziel verfolgt, lässt sich allein davon ableiten, dass dessen Forschungsabteilung über 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Zentrum der Bemühungen steht der konkurrenzlos leistungsfähige Akku für Elektroautos. Die Aussichten sind gut. Die internationale Automobilbranche attestiert dem Unternehmen schon heute, über eine besonders leistungsfähige Batterietechnologie zu verfügen. Aus gutem Grund beschlossen VW und Daimler, mit BYD zusammenzuarbeiten.
Dem chinesischen Autobauer BYD – auch weltweit zweitgrößter Hersteller von Akkus für Handys – traut man offenbar das Know-how zu, die Nase beim Elektroantrieb für Pkws vorn zu haben, auch wenn Pkw-Modelle der Marke höhere Autoansprüche noch nicht erfüllen. BYD – „Build your Dream“ – ist bislang wohl erst einmal Zielvorgabe.
Der Auftrag der chinesischen Regierung, die Elektromobilität im Lande beispielhaft voranzubringen, mag an planwirtschaftliche Spielregeln erinnern. Vielleicht bringt es die Anweisung „von oben“ – unterfüttert mit staatlichen Investitionen größeren Umfangs – tatsächlich fertig, das erklärte Ziel schneller zu erreichen als mit marktwirtschaftlicher Dynamik. Den Beweis dafür könnten Elektroautos von BYD liefern.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/Wolfram Riedel) veröffentlicht am 29.03.2010 aktualisiert am 29.03.2010
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