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Seitdem die staatliche Abwrackprämie ihre Spuren auf dem deutschen Automarkt hinterlassen hat, wird immer öfter argumentiert, dass Autokäufer offenbar zur Besinnung gekommen seien, indem sie sich vorzugsweise für kleine Pkws entschieden. Daraus leitet die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) sogar einen Trend ab. Immer mehr Menschen betrachteten das Auto in erster Linie als Fortbewegungsmittel.
Zwar hätten Drehzahl, Beschleunigung und Geschwindigkeit als Kaufkriterium „noch nicht ausgedient“, aber ihre Bedeutung schwinde, wird der Leiter der Sparte Automotive bei PWC, Harald Kayser, zitiert. Abzuleiten seien daraus Umsatzeinbußen für die deutschen Automobilhersteller. Von 1,5 Milliarden Euro ist die Rede. Dennoch müssten Investitionen in Milliardenhöhe vorgenommen werden. Zusammen passt das nicht.
Die Wurzel allen Übels seien die Überkapazitäten der Autokonzerne, klagten fast alle Autohändler, ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der LeaseTrend AG:
Vorwürfe, vage Verdächtigungen und viele Unsicherheiten begleiten die Autobranche wenige Tage vor Eröffnung der IAA. In den Frankfurter Messehallen werden hervorgehobene Exponate den Eindruck verstärken, unter grünen Flaggen setzte sich das Abschiednehmen vom größeren Pkw munter fort. Die Schlussfolgerung, dass ganz offensichtlich das Zeitalter des Kleinwagens anbreche, weil „grüne“, besonders umweltfreundliche Autos nun mal leichtgewichtig und möglichst kompakt sein müssten, dürfte verfrüht gezogen werden.
Mag Masseschwund zu Beginn der Karriere von Pkws mit alternativem Antrieb auch hilfreich sein – verwandeln in ein Zwergenland wird sich die automobile Szene auf den Straßen nicht. Gibt es doch kaum Zweifel, dass nach und nach Wege gefunden werden, überzeugende E-Mobil-Konzepte auch in größeren Autos zu realisieren. Bis es so weit ist, möge der kleine Pkw ruhig außergewöhnliche Huldigungen erfahren. Doch der Behauptung, dass eine neue Bescheidenheit über Autokäufer gekommen sei, die sich fortan sozusagen immer weiter vererbe, möchte man dann doch widersprechen.
Weil es immer so sein wird, dass Autointeressenten – aus welchen Gründen auch immer – unterschiedliche Ansprüche und dementsprechende Lebenseinstellungen haben. Nicht jeden macht ein Kleinwagen hinreichend glücklich; dann erst recht nicht, wenn seine Lust auf mehr den erforderlichen finanziellen Spielraum hat. Marktwirtschaft wird solchem Bedürfnis Rechnung tragen.
Vielleicht sollte man so sagen: Möglicherweise wird sich manches in der Autobranche nicht ganz so positiv entwickeln wie erhofft, vieles aber auch nicht so bedrückend, wie derzeit offenbar noch befürchtet.
geschrieben von (PS/ar/Wolfram Riedel) veröffentlicht am 09.09.2009 aktualisiert am 09.09.2009
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