Kommentar: Viel nützt nicht immer viel

Abschreckung ist meist wirkungslos. Dass dies nicht nur bei der Verbrechensbekämpfung, sondern auch für den Straßenverkehr gilt, zeigt der Verkehrssicherheitsreport der AXA. Demnach sind die Italiener diejenigen, die während der Fahrt am häufigsten ohne Freisprecheinrichtung telefonieren.

38 Prozent gaben bei der Befragung an, diese Verkehrssünde hin- und wieder zu begehen, und das, obwohl sie mit bis zu 600 Euro Strafe rechnen müssen. Demgegenüber fahren die Engländer, die nur 80 Euro für das Telefonieren am Steuer bezahlen müssen, am seltensten mit dem Handy am Ohr. Nur zwölf Prozent der Insulaner gaben zu, ab und an während der Fahrt zu telefonieren.

Die Deutschen, denen „nur“ 40 Euro sowie ein Strafpunkt drohen, liegen im Europavergleich mit 25 Prozent auf dem zweiten Rang beim Telefonieren während der Fahrt. Dass ausgerechnet in Ländern mit hohen Strafen viele Missachtungen stattfinden, ist natürlich kein Grund, in allen Ländern das Strafmaß zu reduzieren.

Doch es soll zeigen, dass selbst horrende Summen nicht zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit führen. Stattdessen könnte es helfen, Autofahrer verstärkt über den Sinn der Restriktionsmaßnahmen aufzuklären. Immerhin glauben 24 Prozent der Männer, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen nur Geldmacherei sind. Demgegenüber sind 78 Prozent der Autofahrerinnen der Meinung, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen der Unfallvermeidung dienen.

Raten Sie mal, wer sich laut dem Verkehrssicherheitsreport deutlich häufiger an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hält? …. natürlich die Frauen.

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