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Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher
Die Zeiten, in denen der Verbrauch eines Fahrzeuges daran festgemacht wurde, was man sich leisten kann oder auch nicht, sind leider noch nicht ganz vorbei. Derart antiquierte Betrachtungsweisen sind nach wie vor in den Köpfen so mancher Automobilhersteller und derer potentieller Kunden präsent.
Der sich abzeichnenden Ressourcenverknappung beginnt man sich nun allmählich auch im Segment der Premiumhersteller gewahr zu werden. Das ist zunächst ein rühmlicher Ansatz. Ausgehend von dieser Erkenntnis wird jedoch bei dem einen oder anderen Hersteller schon jetzt damit begonnen, eine kleine Feierstunde abzuhalten, deren Anlass bei näherer Betrachtung etwas verfrüht zu sein scheint.
Dennoch versteht es das Heer der Marketingexperten, sich aller erforderlichen Kanäle effektiv zu bedienen, um die News schnell an den Mann oder die Frau zu bringen. Im Übrigen sind die PR-Abteilungen der Hersteller weit besser mit Personal bestückt, als so manche Redaktion.
Es ist also alles bestens …, bis, ja bis man sich die Mühe macht, die über einen hernieder prasseln Meldungen einmal genauer zu betrachten. Dann fällt plötzlich auf, dass selbst Saurier wie SUV’s derzeit als innovativ und ökologisch gefeiert werden, weil sie mit einer Co2-Emission von 244 g/km zu den Saubermännern ihrer Klasse gehören sollen, oder, Dank modernster Dieseltechnologie, nur 9,3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen (im Verkaufsprospekt versteht sich).
Gelinde gesagt, muss man hier von Augenwischerei und Verzerrung der Tatsachen sprechen. In diesem konkreten Fall fehlen gerade 700 Millimeter an der magischen Zehn-Liter-Marke, die ohnehin im „wahren Leben“ überschritten werden dürfte.
Und dann äußert der Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer bei der Panamera-Vorstellung gegenüber „PS-Automobilreport“ – natürlich nur am Rande -, dass Porsche mit elektrisch betriebenen Sportwagen den „Mund seiner Kunden nicht wässrig machen wolle“.
Ja das hört sich ganz danach an, als sehe man in Zuffenhausen kaum noch die Rücklichter des schon längst abgefahrenen Zuges. Wie sonst lässt es sich erklären, dass der erste Diesel des Hauses als herausragende Innovation gefeiert wird?
Etwas selbstgefällig fällt hingegen die Reaktion aus dem Hause Porsche aus, als Dürheimer moniert, Alois Ruf mit seinem elektrischen Porsche 911 habe da zwar eine Pionierleistung vollbracht, die Entwicklung zur Serie sei jedoch noch lange nicht erreicht, da die Leistungsfähigkeit heutiger Akkus bei weitem noch nicht der eines klassischen Verbrennungsmotors entspricht.
Das ist sicherlich richtig: Nur hätte niemand den Anfang gemacht, würden wir noch heute ohne Feuer in der Höhle sitzen …
Aber ganz so düster ist es ja auch um die Automobilindustrie nicht bestellt: Sei es der Toyota Prius, der Lexus RX 450 h oder auch der Honda Insight. Alle Drei sind Vertreter der Hybridklasse und bieten innovative Technologie für Serienfahrzeuge, die noch dazu bezahlbar ist. Praktizierte Nachhaltigkeit findet sich heute durchweg in Fahrzeugen, die dem so oft postulierten deutschen Anspruch qualitativ und technologisch hochwertiger Fahrzeuge nicht nur entsprechen, sondern demselben oft schon mehr als nur einen Schritt voraus sind.
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 30.06.2009 aktualisiert am 30.06.2009
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Gast auto.de
Juli 1, 2009 um 1:29 pm Uhrtja, wie es eben immer so ist… den letzen beissen die Hunde…die Amerikaner machen uns da mal wieder mit Fisker und Tesla etwas vor und wir können nur am Wegesrand stehen und zusehen