Kongeniales Infotainment im Super-Porsche 918 Spyder

Kongeniales Infotainment im Super-Porsche 918 Spyder Bilder

Copyright: Porsche,Porsche

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Gleich und Gleich gesellt sich gern. Und so findet sich nicht ganz zufällig im 652 kW/887 PS starken Porsche 918 Spyder, dem absoluten High-End-Produkt der automobilen Hybrid-Technik, auch die derzeit modernste Vernetzung automobiler Infotainment-Systeme. Das Stuttgarter Unternehmen S1nn (sprich: „Sinn“), das sich zum Zulieferer mehrerer Volkswagen-Konzernmarken sowie Ford und Tesla entwickelt hat, liefert an Porsche ein lernfähiges Infotainment-System.

Als erster Zulieferer bietet S1nn ein Infotainment-System auf Basis des neuen HTML5-Standard an, das für künftige Apps offen ist. Dabei handelt es sich um ein Vorzeige-Projekt, dessen Bedeutung – ähnlich wie die des Image- und Technologieträgers 918 Spyder – grundsätzlicher Art ist. Es zeigt, zu welchen Höhenflügen Technik mittlerweile in der Lage ist. Die Produktionsstückzahl mag zwar angesichts eines Preises von 768 000 Euro auf nur 918 Exemplare begrenzt sein, doch die eingesetzte Technik besitzt für einen größeren Personenkreis Relevanz. Porsche spielt hier gewissermaßen Zukunftsmusik auf zwei Instrumenten.[foto id=“516932″ size=“small“ position=“right“]

Die Programmierung von Apps für die Nutzung im Auto ist bei konventionellen Systemen sehr kostenintensiv, was deren Zahl in Grenzen hält. Zudem erfordern Aktualisierungen einen Besuch der Werkstatt. Beim S1nn-Infotainment im Porsche 918 Spyder haben alle Anwendungen einen Web-Client und lassen sich via Internet-Wartung einfach auf dem neuesten Stand halten. Da es sich bei HTML5 um einen offenen und verbreiteten Standard handelt, haben die Automobilhersteller hierbei auch mehr Einfluss und sind in Entwicklung und Wartung der Systeme stärker involviert. Das Betriebssystem im Porsche-Supersportler basiert auf der offenen Software Linux. Innerhalb von 15 Sekunden nach dem Öffnen der Tür des 918 Spyder, so verspricht S1nn, hat sich das komplette System hochgefahren. Dann hat der Fahrer Zugriff auf das Internet sowie die klassischen Auto-Anwendungen: Zustand der Technik, Lade- und Tankreserven, Service-Intervalle, Telefonie, Media-Programme, Soundsystem und vieles mehr.

Im 918 Spyder könnte die Verbindung aus lokalen Diensten und Serviceleistungen aus der Cloud folgendermaßen aussehen: Der Fahrer sucht sich während einer Fahrt an einem Zwischenziel-Ort ein Restaurant aus, bedient sich dabei zusätzlich eines Qualitäts-Rankings, grenzt die Auswahl mit Hilfe einer Anzeige verfügbarer Parkplätze weiter ein, reserviert einen Tisch nach neu berechneter Ankunftszeit und aktiviert mit einem Klick die neue Zielführung. Ein Porsche-Router leitet dabei jeweils die Anforderungen an die Server weiter, auf denen die benötigten Apps liegen. Im 918 Spyder brauchen dabei keine App-Daten abgelegt oder gar aktualisiert zu werden, denn das geschieht regelmäßig auf den Servern. Damit ist auch einem Problem vorgebeugt, das App-affine Telefonnutzer nur zu gut kennen: Je mehr Apps man nutzt, desto langsamer wird mit der Zeit das Telefon, weil sich endlos viele Daten im Speicher ansammeln.

Dem 918-Piloten stehen für die Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten des S1nn-Systems gleich zwei Bildschirme zur Verfügung. Während der mittig im Armaturenbrett angeordnete Bildschirm uneingeschränkt für die Navigationsanzeigen genutzt werden kann, lassen sich alle zusätzlichen Anzeigen auf einem Schirm am oberen Rand der Mittelkonsole darstellen. Dazu gehören auch Webseiten von Online-Zeitungen. Wer sich deren Lektüre hingeben möchte, sollte dies allerdings auf Parkplätzen tun. Das Studium von Zeitungen oder auch Aktienkursen vor der Ampel findet gnadenlos mit dem Anrollen des 918 Spyder auf dem ersten Meter sein Ende. Will jemand den Stand seiner Anlagenspekulationen auch während der Fahrt checken, so muss er dies nach alter Yuppie-(Un-)Sitte auch weiterhin auf dem iPhone erledigen.

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