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Barcelona – Wenn es um den Streit mit Volkswagen und die offensichtlich geplatzte Zusammenarbeit mit den Wolfsburgern geht, hält man sich bei den Japanern mit öffentlichen Äußerungen eher zurück. „Das entspricht wohl auch mehr der japanischen Mentalität“, sagt ein Mitarbeiter des Kleinwagen- und Allradspezialisten jetzt bei der Fahrvorstellung des neuen Swift Sport in Barcelona.
Seit Januar 2010 ist die Volkswagen AG mit 19,9 Prozent an Suzuki beteiligt, Suzuki hat umgekehrt über Aktienkäufe 1,5 Prozent an der Volkswagen AG erworben. Eigentlich hatten sich beide Seiten viel von der [foto id=“388209″ size=“small“ position=“left“]neuen Partnerschaft versprochen, hört man bei der Swift-Sport-Präsentation jetzt auch in Spanien bei Gesprächen mit Vertretern der Suzuki-International-Europe-Zentrale in Bensheim immer wieder heraus.
Die Wolfsburger wollten von der Kompetenz der Japaner im Kleinwagenbau und auf dem Weg zum Weltmarktführer wohl auch von deren führender Präsenz über Maruti auf dem wachsenden indischen Markt profitieren, die Japaner umgekehrt vom Wissen der Wolfsburger in alternativen Antrieben. Doch kam es inzwischen bekanntlich anders.
Die Japaner haben sich von Europas größtem Autobauer nicht auf Augenhöhe behandelt gefühlt. Den Wolfsburgern war ein Motorendeal von Suzuki mit dem italienischen Konkurrenten Fiat ein Dorn im Auge. Im [foto id=“388210″ size=“small“ position=“left“]September ließen die Japaner verlauten, dass man an einer engeren Kooperation nun nicht mehr interessiert sei, forderte Volkswagen auf, die Suzuki-Anteile zu verkaufen. Doch in Wolfsburg denkt man nicht daran. Die Angelegenheit wird zu einer juristischen, Ausgang offen.
Das Tagesgeschäft geht derweil weiter. In Deutschland erwarten die Japaner noch einen zusätzlichen Absatzschub, wenn sich nach der Tsunami-, Erdbeben- und Atomkatastrophe in der Heimat die letzten Rückstände auflösen. „Wir sind eigentlich nur noch bei dem in Japan gebauten Jimny im Lieferverzug“, betont Verkaufs- und Marketingchef Thomas Wysocki, „und hoffen, dass kein zweites Fukushima kommt.“
Mit 32 549 verkauften Einheiten hat Suzuki bei uns im vergangenen Jahr 1,1 Prozent Marktanteil erreicht. Der Absatz 2011 hat sich bis Ende Oktober auf 27 661 Neuzulassungen summiert, rechnet der scheidende Deutschland-Sprecher Axel Seegers vor. Mit 24 891 Einheiten und einem Zuwachs von fast sieben Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag der Marktanteil hierzulande bis Ende September bei [foto id=“388211″ size=“small“ position=“left“]1,04 Prozent. Am besten hat sich dabei mit 29 Prozent der Swift verkauft, klar vor SX4 (22 Prozent), Grand Vitara (14 Prozent), Alto/Jimny (12 Prozent), Splash (9 Prozent) und Kizashi (2 Prozent). Der Allradanteil belief sich den jüngsten Zahlen zufolge auf 40,2 Prozent.
Auch wenn sie 2011 am Ende möglicherweise nicht ganz erreicht werden, sind 34 000 auf dem deutschen Markt verkaufte Suzuki laut Wysocki dennoch weiterhin das Ziel, um im nächsten Jahr, so jedenfalls die Planung, auf 36 000 zuzulegen. Was den Japanern, die weltweit 2010 an den insgesamt 35 Hauptproduktionsstandorten rund 2,9 Millionen Fahrzeuge produziert haben, neben einem richtig emotionalen Modell vielleicht noch fehlt, ist ein Auto mit mehr Laderaum, eine Art Kombi, wie auch immer [foto id=“388212″ size=“small“ position=“left“]der heißen mag, und/oder ein reinrassiger Kompaktwagen, der dann allerdings frühestens 2014 kommen dürfte.
Fest steht: Ein VW-Golf-Derivat wird es mit Sicherheit nicht geben. Genauso wenig wie eine Suzuki-Ableitung vom neuen VW-Up.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Grebe veröffentlicht am 08.11.2011 aktualisiert am 08.11.2011
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