Ford

Korruptionsaffäre bei Ford – Drei Großverfahren gegen Autobauer

Der Autobauer Ford ist aktuell in eine millionenschwere Korruptionsaffäre verstrickt. Wie das Wirtschaftsmagazin Focus Money Online berichtet, habe Ford über Jahre hinweg für Ersatzteile bezahlt, die niemals geliefert wurden. Zudem seien Schmiergelder in Millionenhöhe in die Taschen korrupter Konzernmitarbeiter geflossen, die im Gegenzug Firmenaufträge in Aussicht stellten.

Viele Millionen Euro Schaden

Der Focus zitiert Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der zuständigen Kölner Staatsanwaltschaft, dass inzwischen drei Großverfahren „mit zirka Hundert Beschuldigten“ eingeleitet wurden, deren geschätzte Schadenssumme sich in allen drei Fällen auf ein- bis zweistellige Millionenbeträge belaufen soll.

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Als Quelle beruft sich das Magazin auf einen in die Affäre verstrickten Vorstand einer  Industriemontage-Firma. Dieser soll unter anderem eine Schmiergeldliste namens „Fremdarbeiter“, mit bis zu 40 offenbar korrupten Ford-Mitarbeitern aus diversen Abteilungen, geführt haben. Zwischen 2003 und 2010 sollen mindestens 1,2 Millionen Euro an verschiedene leitende Angestellte aus einem Ford-Gruppenstab geflossen sein, welcher über die Vergabe von Aufträgen für den Ausbau und die Modernisierung von Produktionsanlagen in allen europäischen Ford-Werken  entscheidet. Zudem will der geständige Unternehmer einen Mitarbeiter einer ehemaligen Tochterfirma des Industriekonzerns ThyssenKrupp bestochen haben, um an weitere Aufträge zu gelangen. Den Gewinn aus den Betrugsgeschäften sollen sich die Zulieferfirmen mit den korrupten Ford-Verantwortlichen geteilt haben. Die erschwindelten Summen sollen sich nach Focus-Angaben zwischen 30.000 und 60.000 Euro pro Fall bewegen.

Korruptions-Netzwerk größer als ursprünglich angenommen

Laut Staatsanwaltschaft fällt das korrupte Netzwerk jedoch erheblich größer aus als ursprünglich angenommen. Ähnliche Verfahren sollen auch in anderen Abteilungen gebräuchlich gewesen sein.[foto id=“412437″ size=“small“ position=“right“] Unzählige Mitarbeiter und Vorgesetzte sollen davon gewusst haben. Oberstaatsanwalt Bremer sprach gegenüber dem Focus von einem „gelebten System.“, das von leitenden Gremien bis in die Werkshallen und Ersatzteillager reichte. So sollen Ford-Mitarbeiter offenbar über Jahre hinweg Ersatzteile mit gefälschten Lieferscheinen abgerechnet haben, die der Konzern in Wahrheit nie erhalten hat.

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