Kovalainen überfuhr nicht: Sogar Hamilton betonte Zufriedenheit

(motorsport-magazin.com) "Do not overdrive, do not overdrive", klang es klar über den Funk. Allerdings galt der Funkspruch gar nicht Lewis Hamilton, der in seiner ersten Runde in Q3 bei Priory in den Kies gekommen war, sondern Heikki Kovalainen. Das betonte danach zumindest Teamchef Ron Dennis und dem ist auch nur schwer zu widersprechen. Kovalainen hatte aber ohnehin nicht überfahren, sondern die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren, was sich am Ende des Qualifyings in einem Vorsprung von einer halben Sekunde auf den zweitplatzierten Mark Webber widerspiegelte.

Nach viel Pech in diesem Jahr kam diese Pole Position für den Finnen natürlich wie gerufen, da er endlich zeigen konnte, dass er das Zeug für die Spitze hat, wenn wirklich einmal alles passt. Druck, um endlich die erste Pole zu holen, wollte er aber nie gespürt haben. "Die Pace war die ganze Saison gut. Wir waren schon zuvor in der Position, um es zu schaffen, es hat aber nie ganz gepasst. Ich werde auch morgen wieder wie immer ins Rennen gehen, egal von wo ich starte. Ich werde am Maximum fahren. Es ist jetzt nur eine bessere Startposition, wenn niemand vor mir ist", sagte Kovalainen, der meinte dass der McLaren dank der Weiterentwicklungen im Moment so stark ist wie die ganze Saison nicht. Auch der angekündigte Regen für Sonntag machte ihm keine Angst, ganz im Gegenteil: "Das lässt den Sieg dann nur besser schmecken."

Von den Verantwortlichen im Team gab es natürlich Glückwünsche für den Finnen. Dennis meinte, dass Kovalainen die ganze Saison immer besser geworden sei, was auch daran lag, dass er im Winter erst einmal ein völlig neues Team kennen lernte und nach dem Fitness-Check erkannte, dass er sein Trainingsprogramm umstellen muss, um Hamiltons Fitness zu erreichen. "Wir nahmen an, das würde bis zur Saisonmitte dauern. Er hatte schon tolle Rennen und würde wohl nur Kanada wirklich gerne vergessen. Aber danach waren alle Rennen sehr gut. Für uns ist seine Runde heute keine Überraschung. Er fährt sehr gut und kann noch besser werden", sagte der Teamchef.

Auch Norbert Haug war nach den Test- und Trainingsergebnissen nicht überrascht von Kovalainens Leistung und freute sich für den Finnen. "Er verdient es wirklich. Ihr wisst, was mit dem Safety Car in Melbourne und bei anderen Gelegenheiten passiert ist. Er könnte mehr Punkte haben, ist aber in einer guten Position, um in den kommenden Rennen gute Ergebnisse zu holen", betonte der Mercedes Sportchef.

Auch Hamilton gratulierte Kovalainen zu seiner Leistung und meinte, er habe die Pole verdient. Aber auch mit seinem vierten Platz wollte er nicht unzufrieden sein. "Morgen werde ich das Beste draus machen. Das Wetter wird wechselhaft, ich freue mich also auf ein aufregendes Rennen", sagte er. Zu seiner Strategie oder der seines Teamkollegen wollte er sich natürlich nicht äußern, dafür nahm er aber zu seinem Ausflug in Priory Stellung und meinte, dass er dort eigentlich nicht zu viel wollte. "Ich war recht entspannt. In der ersten Runde war ich in beiden Sektoren sehr schnell, kam dann in Priory und am Eingang kam starkes Übersteuern. Ich musste korrigieren und kam in den Kies. Auf der zweiten Runde habe ich in Priory dann nicht so gepusht und das war es dann [mit der Rundenzeit]."

Den recht starken Wind nutzte der Brite nicht als Ausrede, meinte aber, dass die Bedingungen schon schwierig gewesen waren. "Vor allem hinten in Stowe und im letzten Sektor, wo man guten Abtrieb braucht." Aber auch das Auto sei einfach nicht so schnell gewesen, obwohl Hamilton nicht wusste, warum das so war. "Ich habe es seit dem Test nicht verändert. Ich dachte, es ist gut genug. Ich weiß nicht, wo die Zeit hin ist, ich bin mir aber sicher, bei den nächsten Rennen geht es wieder besser." Aber auch den Sonntag hatte er natürlich noch nicht abgehakt, schließlich wäre ein Sieg in Silverstone für ihn ein großer Wunsch. Wettertechnisch wäre ihm dabei alles recht. "Es wäre aber schön, wenn die Bedingungen konstant wären. Wenn es trocken losgeht und dann regnet, wäre es spannend. Aber solange ich und Heikki gute Punkte holen, ist alles in Ordnung."

Sollte es doch nicht regnen, wird natürlich wieder die Strategie eine Rolle spielen und dazu äußerte sich Dennis noch ein wenig. "Lewis war am Ende vorsichtig und ist nun Vierter. Man muss aber auf morgen warten und danach die Strategie betrachten. Dann wird man besser verstehen, wie die Dinge gestanden sind und was wir gemacht haben, um ein gutes Rennen sicherzustellen", erklärte er. Dennoch wusste auch er, dass es aus der zweiten Reihe durchaus ein langer Weg werden wird, um nach vorne zu kommen. "Hoffentlich ist das Wetter auch richtig", meinte er.

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