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Traumhaft
Egal, in welchem Modus und in welcher Laune: Der Fahrer sitzt wie angegossen auf der 1290 Super Duke R. Die betont frontlastige Körperhaltung, die das wandelbare Renngerät ihrem Piloten förmlich aufzwängt, vermittelt schon im Stand hohe Dynamik und gleichzeitig Kontrollierbarkeit. Dazu trägt vor allem der relativ breite und hohe Lenker bei. Aber aufgepasst: Man ist sehr schnell unterwegs, ohne es selbst so richtig zu merken. Erst beim Blick auf den digitalen TFT-Tacho bemerkt das Auge, dass sich die restlichen Sinne um rund 30 Prozent im Tempo verschätzen.
Lässt man die bestialische KTM 1290 Super Duke R von der Leine, hebt sie noch im dritten Gang spürbar das Vorderrad. Um Missverständnissen vorzubeugen: Man muss kein Wheelie-Künstler sein, um dies festzustellen, sondern spürt bereits bei etwas heftigerem Gasgriff-Dreh den entsprechenden Impuls und die dahinter steckende, brachiale Urgewalt des V2-Kraftpakets. Zu kritisieren gibt es an der österreichischen nackten Kanone nur wenige Details: Der Kupplungshebel ist etwas zu kurz geraten, und der Leerlauf ist manchmal eine gefühlte Ewigkeit nicht auffindbar beim Hin- und Hersuchen zwischen erstem und zweiten Gang. Die elektronischen und je nach Geschmack konfigurierbaren Anzeigen im TFT-Display sind an sich sehr gut, bei hoch stehender Sonne allerdings verhindert eine Klarsichtblende fast jeglichen Durchblick auf die Anzeigen und blendet manchmal stark. Direkt davor ziert eine extrem gestaltete Lampenmaske die Front der Super Duke R. Wer hier übertriebene, funktionslose Augenwischerei unterstellt, liegt falsch: Der auffallende senkrechte Spalt kühlt die markante schmale LED-Tagfahrlichtleiste - Form und Funktion in einem also.
Wer das an sich schon imposante V2-Bollern der KTM noch verstärken will, gönnt sich die nochmals sonorere Auspuffanlage vom slowenischen Klangtüftler Akrapovic. Spätestens dann strahlt die Super Duke R akustisch aus, was sie fahrdynamisch bei Bedarf drauf hat: Kompromissloses Racing, wie man es nur kontrolliert auf der Rennstrecke ausüben sollte. Doch auch auf dem Weg dahin macht die vielseitige Österreicherin jede Menge Spaß. Somit ist die 1290er Duke R nicht nur auf ihre spezielle Art, sondern auch dank ihrer überraschenden Vielseitigkeit ein absolutes Highlight des Motorradjahrgangs 2017.
Copyright: Ralf Schütze / mid
Hubraum | 1.301 ccm |
max. Leistung | 130 kW/177 PS bei 9.750 U/min |
max. Drehmoment | 141 Nm bei 7.000 U/min |
Getriebe | Sechsgang |
Kette. Chrom-Molybdän-Stahl-Gitterrohrrahmen, Motor mittragend, Upside-Down-Telegabel mit 48 mm Standrohrdurchmesser vorn, Leichtmetall-Einarmschwinge hinten mit komplett einstellbarem Zentralfederbein | |
Doppelscheibenbremse vorn | 320 mm |
Einscheibenbremse hinten | 240 mm |
Kurven-ABS. Reifen vorn | 120/70 ZR 17 |
hinten | 190/55 ZR 17 |
Aluminium-Gussräder | |
Sitzhöhe | 835 mm |
Tankvolumen | 18 l |
Radstand | 1.482 mm |
Trockengewicht | 195 kg |
Vmax | 270 km/h |
geschrieben von MID veröffentlicht am 26.09.2017 aktualisiert am 26.09.2017
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