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Viele Großstädter haben ihn schon lange: den Traum von einer leiseren Stadt. Endlich mal nicht dieser dauernde ohrenbetäubende Motorenlärm und dieses ewig knatternde Auspuffrohr. Dank moderner und geräuscharmer Elektroautos könnte dieser Traum rein theoretisch wahr werden. Die Betonung liegt hier allerdings auf dem kleinen Wörtchen „könnte“, denn die Autohersteller basteln schon am künstlichen Sound für ihre Neu-Erfindungen.
Einige Hersteller von Elektro-Fahrzeugen gaben bereits zu, dass sie daran arbeiteten mittels Sound-Generatoren künstliche Motoren-Geräusche zu erzeugen. Der Grund dafür ist simpel: Die Hersteller haben Angst vor vermehrten Unfällen und wollen sich absichern. Da viele Elektroautos deutlich weniger Krach machen, als PKWs mit Verbrennungsmotoren, werden Fußgänger weniger auf die drohende Gefahr des fahrenden Autos aufmerksam und könnten so eher auf die Straße laufen oder direkt vor dem Elektroauto den Parkplatz überqueren und angefahren werden. Die Autobauer befürchten deshalb zahlreiche Produkthaftungsklagen, die sie mit den künstlichen Geräuschen verhindern wollen.
Doch die Angst vor den Klagen ist nur ein Grund dafür, warum einige Elektroautobauer all ihre Energie daran setzen, Sound-Generatoren zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Grund liegt darin, dass die Hersteller befürchten, man könnte sich durch die fehlenden Motorengeräusche weniger mit den Fahrzeugen identifizieren als früher. Schließlich gehörte zu einem Auto lange Zeit auch sein unverwechselbarer Sound. Wer selbst einmal einen Käfer gefahren ist, weiß, dass man diesen bereits aus einiger Entfernung nur an seinem einzigartigen Geräusch erkennt. Diese Möglichkeit der Identifizierung mit dem Auto wollen sich die Hersteller auch in Zukunft nicht kaputt machen.
Die Deutsche Verkehrswacht sieht das allerdings ganz anders als einige Autobauer. Es sollte das Ziel jedes Herstellers sein, seine Fahrzeuge so leise wie möglich zu machen. Das Unfallproblem sollte lieber anders gelöst werden, wie zum Beispiel durch gezielte Fahrtrainings. Elektroauto-Besitzer müssten sich darüber im Klaren sein, dass sie seltener oder später wahr genommen werden und müssten dementsprechend lernen, noch aufmerksamer zu fahren.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 01.09.2010 aktualisiert am 01.09.2010
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