Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Florenz – Hauptstadt der Toskana, rund eine halbe Million Einwohner, Renaissance-Hauptstadt am Ufer des Arno: Florenz ist wegen seiner kulturellen Bedeutung bekannt, vor allem für die Kunst.
Wir näheren uns von Süden. Vom äußersten Zipfel der Chianti-Toskana. Von Castelnuovo Berardenga auf der Chiantigiana über Gaiole in Chianti, Radda in Chianti, Greve in Chianti, Grassina in Chianti, Strada in Chianti – und dann, zum Schluss, noch ein Stück am Arno entlang.
Im Zentrum müssen wir fragen; unser Auto hat keine Navigation. Der Taxi-Fahrer, den wir in einer Seitenstraße der Piazza della Signoria, ansprechen, wittert ein Geschäft. Er will vorfahren, wir sollen folgen – und bezahlen. Die Kollegin eine Piazza weiter ist hilfsbereiter auch ohne Bares: „Nicht ganz leicht“, deutet sie mit ausgestrecktem Arm den Weg an,[foto id=“504916″ size=“small“ position=“left“] „aber einfach diese Richtung, es ist dann gar nicht mehr so weit. Sie stoßen da automatisch auf die große Viale Giacomo Matteotti, sehen eine parkähnliche Anlage und müssten es eigentlich dort finden.“ So groß ist diese Stadt nun auch wieder nicht. Diese Stadt, das ist Florenz.
Ginevra Brandolini d´Adda ist eine Fiorentina. Im Four Seasons Firenze, nur ein Minuten-Spaziergang vom Duomo Santa Maria del Fiore entfernt, wo das Herz von Florenz anfängt zu schlagen, hat sie damals auf Gäste gewartet, denen sie einen ersten Hauch von dem vermitteln wollte, was diese Stadt zu bieten hat. Ginevra, in jenen Tagen noch in Diensten des Hotels, zog es bald weiter in die Welt hinaus, aber sie komme immer wieder gern hierher zurück, deutete sie damals an. Kein Wunder. Wer würde das nicht? In diese Stadt. Die Stadt der Medici. Der Kunst. Der Mode. Die Stadt des feinen Geschmacks. Zurück nach Florenz.
Die Blühende haben sie sie genannt. Die Fließende. Von Charles Dickens, dem englischen Dichter (1812-1870), wird erzählt, er soll, als er sie das erste Mal sah, vom sonnendurchfluteten Tal geschwärmt haben, in dem die Stadt liege, durchflossen vom sich dahinwindenden leuchtenden Band des Arno, eingeschlossen von schwellenden Hügeln, Kuppeln, Türmen und Palästen, die sich aus üppiger Landschaft erheben als riesige schimmernde Masse und glänzen in der Sonne wie Gold …
Die Wucht der Geschichte übermannt. Schon hier, im Hotel. Marmor, Fresken, Stuck, Reliefs, Gobelins, Seidentapeten. Zwei Renaissance-Paläste, verbunden durch einen riesigen Garten. Ein Papst, der hier wohnte. Ein Nonnenorden, der hier seinen Sitz hatte. Italiens erste Eisenbahngesellschaft, die hier residierte. Ein Vizekönig aus Ägypten, der das Anwesen aber schließlich verkaufte, weil er seinen Harem nicht in dem noblen Gemäuer unterbringen durfte. Ginevra musste schmunzeln. Auch über das kleine Etwas, das sich draußen wie von Geisterhand kreuz und quer über den Rasen bewegte, um das Grün kurz zu halten. Auch das ist Florenz. Die Stadt des kleinen Robotino.[foto id=“504918″ size=“small“ position=“left“]
Vor dem Ausgang des Conventino, dem zweiten Palast der Anlage, der früher einmal, aus dem 16. Jahrhundert stammend, einen Konvent beherbergt hat, verläuft die Via Gino Capponi. Sie führt über die Piazza della Santissima Annunziata direkt zum Dom. Das Zentrum quillt diesen Vormittag nur so über vor Massen von Menschen. Bis zur Piazza della Signoria hinüber, wo die Florentiner einst Dante Alighieri, den italienischen Dichter, Philosophen und Schöpfer der „Göttlichen Komödie“ (1265-1321), ins Exil geschickt, wo sie 1497 im „Fegefeuer der Eitelkeiten“ Schmuck, Kosmetika, Spiegel, Musikinstrumente und ähnliches verbrannt haben – und kurz darauf nach päpstlichem Urteil den, der sie vorher dazu aufgefordert hatte, gleich dazu.
Ursprünglich, erklärt ein Reiseführer seiner Gruppe, befand sich Michelangelos „David“ auf diesem Platz an der Vorderseite des genauso strengen wie prächtigen Palazzo Vecchio. „Er ist inzwischen aber längst durch eine Kopie ersetzt worden.“ Darüber hinaus befindet sich an diesem wohl wichtigsten Punkt der Stadt die Loggia dei Lanzi mit einigen berühmten Figurengruppen, darunter der über den Raub der Sabinerinnen. Der Marmorbrunnen auf der prächtigen Piazza ist nach Neptun, dem Gott des Meeres, benannt; er soll zugleich der Endpunkt eines noch funktionsfähigen Aquädukts aus den Zeiten der Römer sein.
Zum Arno hin zweigen die Uffizien ab mit einem der weltweit bekanntesten Museen, einer im Obergeschoß untergebrachten Galerie für Gemälde und Bildhauerei. Die schon von den Etruskern das erste Mal erbaute Ponto Vecchio, die einzige Brücke, die den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand, verbindet sie mit dem Palast der Medici; diese Familie wird im Florenz des 15. und des 16. Jahrhunderts als einer der einflussreichsten Faktoren im Kampf um Macht, Reichtum und Ansehen beschrieben. In einer entsprechenden Quelle heißt es, durch geschicktes Taktieren und unbarmherziges Ränkespiel sei sie aufgestiegen von einer unbedeutenden wohlhabenden Familie zu einer großen Macht Italiens. Bei allem Großem liebevoller Charme des Kleinen Wer dem liebevollen Charme des Kleinen mittelalterlicher italienischer Städte nachspüren will, braucht bei allem Großen nur durch die engen Gassen zwischen Piazza della Signoria und Piazza del Duomo zu streifen. Dann kommt es vor, dass man in einer Pizzeria wie der mit Namen Toto, erinnernd an einen gleichnamigen Komiker des Landes, in der Via Dante Alighieri schon etwas länger auf sein Essen warten muss. Es gibt schließlich so viel zu erzählen. Auch in dieser Stadt. „Nicht ganz leicht“, hat zu Beginn die Taxi-Fahrerin gesagt. Nur die Richtung muss eben stimmen. Und da hat selbst „Robotino“ keine Probleme.
Florenz ist die Hauptstadt der mit fast 23 000 Quadratkilometern fünftgrößten der insgesamt 20 Regionen Italiens, der rund 3,5 Millionen Einwohner zählenden Toskana. In Florenz selbst lebten zuletzt deutlich weniger als 500 000 Menschen. Neben dem historischen Zentrum von Florenz lohnen sich Ausflüge in die Region, etwa nach Lucca oder Pisa im Westen, nach Siena, in die Chianti-Toskana im Süden oder nach Arezzo im Südosten. Wir waren untergebracht im Four Seasons Firenze (fünf Sterne, 116 Zimmer/Suiten, stilvoll eingerichtet, Anlage bestehend aus zwei Renaissance-Palästen und Park, www.fourseasons.com/florence).
Kulinarisch sind auch Florenz und die Toskana Genießerland, die Küche ist überaus traditionsverbunden. Florentinische Spezialitäten reichen etwa vom Vorspeisenteller aus Schinken, Finocchiona-Fenchelsalami und getoasteten Crostini-Brotscheiben mit Leberpastete über Fagioli-Suppe aus weißen Bohnen, Pappardelle-Bandnudeln mit Hasen- oder Wildschweinragout und Trippa-Kutteln in Tomatensoße mit Parmesan bis hin zu Biscotti-di-Prato-Mandelschnitten. Bei den Weinen sollten Sie die roten Chianti, Brunello, Nobile oder den Novello probieren; bei den weißen ist vor allem der Vernaccia aus San Gimignano bekannt. Information: Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, Telefon 069-237434, oder unter www.enit.de.
Von München sind es mit dem Auto über Innsbruck, Bozen, Trient, Verona, Modena und Bologna rund 650 Kilometer. Etwa genauso weit ist es von Basel durch die Schweiz und weiter über Como, Mailand und Parma. Italien ist autoverliebt. Deshalb ist es immer etwas Besonderes, dort unterwegs zu sein. Auch für Florenz gilt: Auf die Verkehrsregeln achtend am besten immer im Strom mitschwimmen. Tempo 50 sind innerhalb geschlossener Ortschaften erlaubt, 90 außerhalb und auf den blau ausgeschilderten Staatsstraßen, 130 auf Autobahnen, für die die grünen Hinweisschilder gelten. Mautmäßig zur Kasse gebeten wird man an fast jeder Autobahnausfahrt. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. /Fotos: Koch/Four Seasons
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 26.03.2014 aktualisiert am 26.03.2014
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.