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Lada
Was macht ein kleiner Importeur, dessen Zugpferd plötzlich nicht mehr die Auflagen für den Fußgängerschutz erfüllt? Ganz einfach: Er tritt als Kleinserienhersteller auf und kann so die neuen Normen umgehen. Die Rede ist von Lada Deutschland und dem 4×4, besser bekannt als Niva.
Die Lada-Mutter Autovaz produziert den Taiga, wie er nun zur Abgrenzung heißt, im Auftrag des Importeurs aus Buxtehude weiterhin im Werk in Togliatti. Die extra für den deutschen Markt hergestellten Fahrzeuge sind am so genannten WMI-Code der Fahrgestellnummer zu identifizieren. Sie beginnt mit WLX für Deutschland statt mit XTA für Russland. Ein neu geformter Schwellerschutz und geänderte Scheibenwischerarme sind weitere Details.
Dass dem 4×4 durch neue Sicherheitsnormen in Deutschland das Aus drohte, ist nicht verwunderlich: Der legendäre Lada wird schließlich seit über 35 Jahren nahezu unverändert gebaut. Er hat aber – wie der ebenfalls in die Jahre gekommene Land Rover Defender – eine treue Fan-Gemeinde. Nirgendwo sonst bekommt man für so wenig Geld einen echten Geländewagen. Der Taiga [foto id=“487337″ size=“small“ position=“right“]kostet 10 990 Euro. Im Preis enthalten sind neben dem permanenten Allradantrieb mit Untersetzungsgetriebe und Differenzialsperre ein Euro-5-Motor und ABS, verzichtet werden muss auf Airbags und ESP.
Über 90 Prozent der Lada-Verkäufe in Deutschland entfielen in den vergangenen anderthalb Jahren auf den 4×4, wie der Niva zuletzt schlicht hieß. Dabei musste die Importgesellschaft in den vergangenen zwölf Monaten auf den Kleinwagen Kalina ebenso verzichten wie ein halbes Jahr lang auf den kompakten Priora: Die Neuzulassungen scheiterten hierzulande ebenfalls am schlechten Fußgängerschutz. Ein leichtes Facelift der Front mit geändertem Stoßfänger schafft nun Abhilfe. Der Priora ist wieder erhältlich und verfügt nun auch über Tagfahrlicht, der Kalina II folgt nächstes Jahr. Seit wenigen Wochen bereichert die 4,26 Meter lange Stufenhecklimousine Granta das Programm – der erste Lada mit ESP und Isofix-Kindersitzsicherung. Nach wie vor werden alle Modelle für unter 2000 Euro Aufpreis auch als LPG-Version mit Flüssiggastank angeboten.
Lada-Geschäftsführer Dieter Trzaska glaubt weiterhin an die Zukunft der Marke, wirft Autovaz und dem Hauptanteileigner Renault-Nissan aber eine zu starke Fokussierung auf den russischen Markt vor. Der Blick in Togliatti geht derzeit nicht nach Europa. Daran ändert auch die Gründung einer 100-prozentigen europäischen Vertriebstochter nichts. Dieter Trzaska macht aus seinem Unmut über den auf Zypern beheimateten Europa-Importeur keinen Hehl, der in keiner Weise die Erwartungen erfülle.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 24.10.2013 aktualisiert am 24.10.2013
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