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Land Rover
Nach fünf Jahren renoviert Land Rover den Geländewagen Discovery: Mit frischer Optik, neuem Innenraum und stärkerem Dieselmotor geht der modellgepflegte britische Offroader zu Preisen ab 42 000 Euro an den Start. Basismotor ist der bekannte 2,7-Liter-Dieselmotor mit Schaltgetriebe, neu ist hingegen ein 3,0-Liter-Dieselantrieb, für den mindestens 52 700 Euro fällig werden.
Lässt man ein Kind einen Geländewagen zeichnen, sieht das Ergebnis dem Discovery von Land Rover ziemlich ähnlich. Das liegt daran, dass die Konturen der Karosserie wie mit dem Lineal gezogen erscheinen und das schon, seit der trutzige Defender 1948 auf den Markt gekommen ist.
Kante statt Kurve – das sagt eine Menge über den Charakter des Discovery aus. Doch trotz seiner Ecken und Kanten ist der Geländegänger ein Familienfreund. Den Nachwuchs vom Kindergarten abholen? Kein Problem, gerne spontan auch mit Freunden, denn für 1 570 Euro gibt es zwei zusätzliche Sitze im Kofferraum, die den Discovery zum Siebensitzer machen. Werden die Sitze im Wagenboden versenkt, gibt es Platz wie im schottischen Hochland. Maximal 2 588 Liter bietet der Kofferraum, angesichts solcher Werte muss selbst Audis Dickschiff Q7 passen.[foto id=“97080″ size=“small“ position=“right“]
Weil die Kunden den Discovery in der Vergangenheit zwar wegen seiner praktischen Seite liebten, sich aber mehr Premium fürs Geld wünschten, hat der Geländewagen im Rahmen der Modellpflege deutliche Änderungen erfahren. Außen sind die unlackierten Plastikteile passé, dafür hat der Offroader die heute bei jedem Facelift obligatorischen LED-Heckleuchten erhalten.
Kommt das veränderte Karosserie-Design einer Evolution gleich, hat Land Rover seinem Geländegänger einen komplett neuen, revolutionären Innenraum spendiert, der dem robusten, aber kargen Cockpit des Vorgängers völlig widerspricht. War dort noch an jeder Ecke billiges Plastik verbaut, sind beim Neuen Leder, naturbelassene Hölzer und Aluminium benutzt worden. Dazu kommt ein Design, das so britisch ist wie ein gemütliches Kaminzimmer. Zudem macht der Discovery bei der Qualität einen deutlichen Schritt in Richtung Audi: weiche Kunststoffe, präzise Schalter – so soll es sein.
Präzision war auch bei der Überarbeitung des luftgefederten Fahrwerks gefragt. Komfort hat der Discovery [foto id=“97081″ size=“small“ position=“left“]schon immer geboten, nur an der Fahrdynamik hat es ein wenig gehapert. Das liegt zum einen am üppigen Leergewicht von knapp 2 500 Kilogramm – und das hat sich bei der Frischekur natürlich nicht verändert. Trotzdem haben die Fahrwerksentwickler eine Menge Arbeit investiert, und Radaufhängung, Lenkung und Bremsen verbessert. Das Ergebnis erstaunt: Der Discovery fährt sich nach seiner Überarbeitung wie ein komplett anderes Auto. Das Wanken von einst ist nun Geschichte, dazu gibt es eine präzise Lenkung. Trotzdem hat sich der Komfort nicht verschlechtert und liegt auf dem Niveau einer guten Oberklasselimousine. Damit mausert sich der Discovery natürlich nicht zum agilen Kurvenräuber – soll er auch gar nicht – aber zügige Fahrten auf winkeligen Landstraßen sind nun kein Problem mehr.
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Das liegt auch an dem neuen Dreiliter-Dieselmotor. Hat man bei dem weiterhin angebotenen 2,7-Liter-Diesel immer das Gefühl, er könne eine Schippe mehr Leistung vertragen, passt der Neue perfekt. 600 Nm Drehmoment bedeuten ausreichend Schub in jeder Lebenslage, das Laufgeräusch erinnert mehr an einen Sechszylinder als an einen Diesel. Der Motor harmoniert bestens mit der serienmäßigen Automatik – sie schaltet sanft und unauffällig. Trotz der deutlich verbesserten Fahrleistungen hat Land Rover den Verbrauch des aus dem Jaguar XF bekannten Motors gegenüber dem 2,7-Liter-Diesel um knapp einen Liter auf 9,3 Liter je 100 Kilometer senken können.[foto id=“97083″ size=“small“ position=“right“]
An der Geländegängigkeit des Land Rover hat die Modellpflege nichts geändert. Auch mit dem Neuen kann man sich auf Abwege wagen. Anders als die meisten modernen SUVs, die bereits bei einer nassen Wiese passen müssen, erklimmt der Discovery rutschige Berge und fährt sie dank der überarbeiteten Bergabfahrkontrolle langsam und unbeeindruckt wieder herunter. Und mit Hilfe des Terrain-Response-Systems ist die Fahrt abseits von befestigten Straßen selbst für Laien kein Problem. Einfach den Drehknopf auf das jeweilige Gelände anpassen und schon macht die Elektronik vom Sperren der Differenziale bis zur Höhenverstellung des Fahrwerks alles von allein.
Unverändert bleibt die Kombination aus selbsttragender Karosserie und separatem Rahmen, der die Komforteigenschaften eines Monocoque mit der Steifigkeit eines Leiterrahmens kombiniert.
Auch an der Kasse mausert sich der Discovery zum Familienfreund. Los gehts bei 42 000 Euro für den 2,7-Liter-[foto id=“97191″ size=“small“ position=“left“]Dieselmotor mit Schaltgetriebe. Hört sich erstmal teuer an, ist es aber nicht. Ein vergleichbarer Audi A6 Avant mit Frontantrieb ist sogar ein paar Euro teurer. Und interessiert man sich für deutsche Offroader, wird der Brite zum Schnäppchen. Der ML 320 CDI kostet wie der BMW X5 xDrive 30 rund 10 000 Euro mehr.
Trotzdem geizt Land Rover nicht an der Ausstattung: Klimaautomatik, CD-Radio und Leichtmetallräder sind immer mit an Bord.
Im Zuge der Auffrischung hat Land Rover dem Discovery systematisch alte Schwächen ausgetrieben und seine Stärken weiter verbessert. Dabei ist wohl einer der besten Geländewagen seiner Klasse herausgekommen. Familientauglich, geländetauglich, reisetauglich, sparsam – der Discovery 4 kommt der eierlegenden Wollmilchsau recht nah.
Bewertung
+ riesiges Platzangebot,
+ Komfort,
+ sparsamer Motor
– Einstiegs-Diesel etwas schwach und mit hohem Verbrauch
Datenblatt Land Rover Discovery 4: Fünfsitziger Geländewagen der Oberklasse (Sieben Sitze gegen 1 570 Euro Aufpreis) | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand | 4,82 Meter/1,91 Meter/1,98 Meter/2,89 Meter |
Kofferraumvolumen | 1 260 bis 2 476 Liter (7-Sitzer: 280 bis 2 588 Liter) |
zulässige Anhängelast | 750 Kilogramm (ungebremst) bis 3 500 Kilogramm |
Tankinhalt | 88 Liter |
Motoren | |
2,7-Liter-Sechszylinder-Dieselmotor mit 140 kW/190 PS Leistung | |
max. Drehmoment | 440 Nm bei 1 900 U/min |
Beschleunigung 0-100 km/h | 12,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch | 10,2 Liter/100 km |
CO2-Ausstoß | 270 g/km |
Schadstoffklasse | EU-4-Norm |
Preis | 42 000 Euro |
3,0-Liter-Sechszylinder-Dieselmotor mit 180 kW/245 PS Leistung |
|
max. Drehmoment | 600 Nm bei 2 000 U/min |
Beschleunigung 0-100 km/h | 9,6 sec. |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch | 9,3 Liter/100 km |
CO2-Ausstoß | 243 g/km |
Schadstoffklasse | EU-5-Norm |
Preis | 52 700 Euro |
geschrieben von (vos/mid) veröffentlicht am 14.08.2009 aktualisiert am 14.08.2009
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