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Land Rover
Von Thomas G. Zügner
Wenn der britische Landlord von seinem Castle aus eine Rundfahrt über seine ausgedehnten Ländereien unternimmt: Sie gelten als Inbegriff für die edle und komfortable Fortbewegung auch auf schwierigem Untergrund, die Geländewagenmodelle von Land Rover.
Der vierten Auflage des Discovery sowie dem auf dieser Baureihe basierenden Range Rover Sport haben die Engländer jetzt eine umfassende Frischzellenkur verordnet. Das Resultat können die Kunden in Deutschland erstmals am 18. September erleben.
Nicht nur auf Optik und Interieur legten die Ingenieure von der Insel ein besonders Augenmerk. Auch das Fahrwerk der britischen Geländegänger wurde verbessert. So sind Land Rover Discovery 4 und Range Rover Sport nicht nur abseits jeglicher Pfade in ihrem Element, sondern bieten auch auf asphaltierter Piste, wo sie zumindest in Deutschland fast ausschließlich bewegt werden, einen überaus hohen Fahrkomfort. Last but not least fanden neue Motoren Einzug in die beiden Offroader.
Eine komplett neue Frontpartie verleiht dem mit einer Außenlänge von knapp 4,83 Meter um sechs Millimeter kürzeren, aber ansonsten in den Abmessungen unveränderten Discovery einen sportlicheren und gleichzeitig [foto id=“97679″ size=“small“ position=“right“]edleren Auftritt. Mit dem optisch an Freelander, Range Rover Sport und Range Rover angelehnten Kühlergrill, der das markentypische Gittermuster aufweist, kaschierte Designchef Gerry McGovern das ansonsten etwas kantige und würfelförmige Aussehen.
Deutlich Hand angelegt wurde im Innenraum des Discovery 4 mit neuem Armaturenbrett und veränderter Mittelkonsole. Hochwertiger und funktionaler lautete die Devise, wobei das Lenkrad ebenso in die Überarbeitungen einbezogen wurde wie Bedienungselemente oder die Innenraumbeleuchtung. Grundsätzlich ist der Discovery als Fünfsitzer ausgelegt, kann aber gegen einen Zusatz-Obolus von 1570 Euro auch als Siebensitzer geordert werden. Die beiden zusätzlichen Plätze in der dritten Reihe sind dabei auch Erwachsenen ohne Einschränkungen zumutbar.
Ob Fahrwerk, Bremsen, Lenkung oder Eingriffe in die Allrad-Technik: Die Ingenieure von Land Rover fanden eine Vielzahl von Betätigungsfeldern, den Discovery nochmals ein Stück weit zu überarbeiten und zu optimieren. Verfeinerungen am Allradsystem mit seiner variablen Kraftverteilung zwischen den Achsen sowie ein (aufpreispflichtiges) Kamerasystem, das praktisch einen Rundumblick ums Auto ermöglicht, erleichtern die Fortbewegung in besonders schwierigem Gelände. Selbst vor Flussdurchquerungen muss dem Discovery-Fahrer nicht bange sein. Eine Watttiefe von 60 Zentimetern (mit Luftfederung sogar 70 Zentimeter) vergrößern das Einsatzspektrum. Manche Eigner rüsten ihr Gefährt noch mit einem Schnorchel aus und können dann nach Auskunft des deutschen Land Rover-Chefs Jeffry L. Scott mit dem Auto sogar bis zur Windschutzscheibe in die Fluten eintauchen.
Erweitert wurde das Motorenangebot für den Discovery 4. Neben dem 2.7 TDV6 mit 190 PS steht nun auch der aus dem Jaguar-Programm stammende 3.0 TDV6 zur Verfügung. Der Sechszylinder-Turbodiesel, der in der „Katzen-Limousine“ XF 275 PS leistet, wurde für den Discovery angepasst und erwirtschaftet hier 245 PS. Geblieben ist das hohe Drehmoment von 600 Nm, das bereits bei 2000 Rotationen der Kurbelwelle zur Verfügung [foto id=“97680″ size=“small“ position=“left“]steht. Der Selbstzünder ist kraftvoll und kultiviert zugleich und beschleunigt den Geländewagen in 9,6 Sekunden bis Tempo 100. Mit einem Normverbrauch von 9,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer ist das neue Triebwerk um fast einen Liter genügsamer als sein deutlich schwächerer Bruder. Nicht auf dem deutschen Markt angeboten werden die beiden Benziner, ein 4,0-Liter-Sechszylinder sowie ein 5,0 Liter großer Achtzylinder.
Je nach Motorisierung ist der neue Discovery in den Ausstattungsstufen S, SE und HSE zu haben. Der 2,7-Liter ist serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgerüstet und kostet zwischen 42000 und 54500 Euro. Das 3,0-Liter-Aggregat ist grundsätzlich mit einer Sechs-Stufen-Automatik kombiniert. Die Preise liegen zwischen 52700 und 59200 Euro.
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Behutsam an der Außenhaut hat sich Gerry McGovern beim neuen Range Rover Sport betätigt. Die deutlichsten Veränderungen zum Vorgänger weist die neue Frontpartie auf mit dem Kühlergrill, der nun zwei statt drei Querstreben im Gittermuster trägt. Zusammen mit dem größeren Lufteinlass unter dem Stoßfänger wirkt der Engländer deutlich bulliger. Der vollkommen überarbeitete Innenraum wurde harmonischer und hochwertiger und besitzt ein neues Armaturenbrett.
Überarbeitete Getriebe, modifizierte Bremsen sowie Fahrwerksentwicklungen, die ein deutlich verbessertes Lauf- und Fahrverhalten bewirken, kennzeichnen die Neuauflage des Range Rover Sport. Je nach Modellversion sind eine adaptive Fahrwerkssteuerung, Modifikationen an der Allradtechnik oder das wie beim Discovery 4 [foto id=“97682″ size=“small“ position=“right“]auspreispflichtige, aber geradezu geniale Kamera-Rundumsystem weitere Merkmale der neuen Fahrzeuggeneration.
Vom neuen TDV6-Triebwerk des Discovery profitiert auch der Range Rover Sport. Weiterhin in Portfolio bleibt der TDV8 mit dem 272 PS starken 3,6-Liter-Achtzylinder. Der aus der Jaguar-Palette stammende 5,0-Liter-Benziner mit acht Zylindern und 510 PS Leistung ersetzt den bisherigen 4,2-Liter-Achtzylinder mit 390 PS. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h bewegt sich der Range Rover Sport V8 Supercharged auf Sportwagenniveau. Allerdings wird er mit einem Anteil von fünf Prozent in Deutschland eher eine Nebenrolle in dieser Modellbaureihe spielen.
SE, HSE und Supercharged heißen die Ausstattungslinien beim Range Rover Sport. Der 3.0 TDV6 kostet zwischen 61600 und 66500 Euro. Den 3.6 TDV8 gibt es für 72700 Euro. Beim 82200 Euro teuren 5.0 V8 Supercharged ist ebenfalls eine gut gefüllte Brieftasche von Nutzen.
Sie werden es zumindest in Deutschland nicht leicht haben. Denn der einst prophezeite Geländewagen-Boom ist angesichts explodierter Spritpreise und den häufig unsachlichen Abgasdiskussionen im Land weitgehend [foto id=“97683″ size=“small“ position=“left“]ausgeblieben. Dennoch werden Land Rover Discovery 4 und Range Rover Sport ebenso wie der zum gleichen Zeitpunkt gründlich „renovierte“ Range Rover ihren festen Kundenstamm finden. Mit gezielten Maßnahmen haben die Briten die neuen Modellgenerationen optisch aufgefrischt, außerdem sportlicher, edler und kultivierter gemacht sowie mit neuen kräftigen und dennoch vergleichsweise sparsamen Motoren an die Erfordernisse der Zeit angepasst. Dass trotz verbessertem Fahrkomfort auch noch die Geländegängigkeit zugenommen hat, wird nicht nur den englischen Landlord erfreuen, wenn er sich von seinem noblen Castle aus auf eine Rundfahrt über seine ausgedehnten Ländereien begibt.
geschrieben von auto.de/Thomas G. Zügner veröffentlicht am 17.08.2009 aktualisiert am 17.08.2009
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