Langstrecken-WM

Langstrecken-Krimi: Audi vor Porsche

Langstrecken-Krimi: Audi vor Porsche Bilder

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Die deutschen Autobauer Audi und Porsche haben die Weltmeister aus Japan auf der Rennstrecke entzaubert. Beim Auftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft im englischen Silverstone siegten die drei Audi-Piloten Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer im neuen R18 e-tron Quattro. Nach sechs Stunden hatte des Trio gerade einmal einen Vorsprung von 4,6 Sekunden auf den Porsche 919 Hybrid von Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas. Titelverteidiger Toyota musste sich mit der Fahrer-Besetzung Sebastien Buemi, Anthony Davidson, Kazuki Nakajima im TS040 Hybrid mit einem Rückstand von 14,8 Sekunden diesmal mit dem dritten Platz begnügen. Drei Sportwagen von drei verschiedenen Hersteller innerhalb von nur knapp 15 Sekunden: Da dürfen sich die Motorsport-Fans schon jetzt auf das nächste Rennen freuen.

Super-Performance von Audi, Webber ausgefallen

"Das war ein super Rennen. Audi ist wieder zurück", sagte Andre Lotterer. Der dreimalige Le-Mans-Sieger war zur Mitte des Rennens im Schnitt um eine Sekunde pro Runde schneller als die Konkurrenz. Das war wichtig, um ein Polster auf Porsche herauszufahren. Denn der 919 Hybrid kam mit einem Boxenstopp weniger über die Runden. Vielleicht hätte Porsche sogar gewonnen, wenn der zweite Rennwagen mit dem ehemaligen Formel-1-Star Mark Webber am Steuer nicht nach etwa 90 Minuten mit einem Getriebeschaden ausgeschieden wäre.
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Happy End für die Ingolstädter

„Ich habe es eine Runde zuvor bemerkt. Dann rief man mich schon an die Box. Das war es“, erklärte Porsche-Star Webber und haderte: „Das ist wirklich brutal.“ Denn der 919 Hybrid mit der Startnummer 17 hatte sich bis dorthin als schnellstes Auto im Fahrer-Feld präsentiert. Nach dem Ausfall gab Audi Vollgas und machte Jagd auf den zweiten 919 Hybrid der Stuttgarter: Letztlich gab es für die Ingolstädter das erhoffte Happy End.

Porsche lässt für diese Saison einiges erwarten

Doch mit Porsche ist in diesem Jahr zu rechnen: In der Langstrecken-Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden in Le Mans wird die Sportwagen-Schmiede aus Zuffenhausen ganz sicher ein großes Wort um den Sieg mitsprechen. Dabei ist der Autobauer erst im vergangenen Jahr nach langer Pause werksseitig auf die große Sportwagen-Bühne zurückgekehrt – besonders das Le-Mans-Comeback stand im Blickpunkt.

Eine lange Erfolgsstory

Porsche ist der erfolgreichste Hersteller in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans. Den ersten Porsche-Sieg holten Hans Herrmann und Richard Attwood 1970 mit einem 917 Kurzheck. Damit war der Knoten geplatzt: Bis heute errang Porsche noch 15 weitere Gesamtsiege und liegt damit an der Spitze der ewigen Bestenliste, vor Ferrari und Audi. Erfolgreichste Porsche-Piloten in Le Mans sind Jacky Ickx und Derek Bell mit jeweils vier Siegen.

Ein gefühlter Sieg

"Der zweite Platz ist ein tolles Ergebnis zum Saisonauftakt", sagte Porsche-Motorsportchef Fritz Enzinger und freute sich vor allem über die vielen spannenden Zweikämpfe auf der Rennstrecke: "Darauf können wir stolz sein. Dieser Auftakt war eine super Werbung für den Langstreckensport der WEC." Ein Extra-Lob gab es von Teamchef Andreas Seidl: "Unsere ganze Mannschaft und alle Fahrer haben einen fantastischen Job abgeliefert. Unser Boxenstopp-Team war das beste von allen." Der zweite Platz für den Porsche 919 Hybrid ist für die Schwaben wie ein gefühlter Sieg. Warum das? Seidl: "Silverstone entspricht von der Streckencharakteristik unserem Auto am wenigsten."
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Gibt es dieses Jahr die spannendste Langstrecken-Saison?

Völlig aus dem Häuschen war Rivale Audi. „Dieser Sieg ist ein Traumstart in die Saison und für die ganze Mannschaft eine schöne Belohnung für die harte Arbeit im Winter“, sagte Sportchef Wolfgang Ullrich. Gleichzeitig motiviere der Erfolg noch mehr für die großen Herausforderungen, die in den nächsten Wochen warten. Das Rennen in Silverstone habe außerdem gezeigt, dass es 2015 die vielleicht die spannendste und am härtesten umkämpfte Langstrecken-Saison überhaupt werden kann, so Ullrich.

Ausblick

Ob Wolfgang Ullrich mit seiner Prognose richtig liegt, wird sich schon bald zeigen: Denn in drei Wochen findet im belgischen Spa-Francorchamps bereits der zweite Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft statt. Das Rennen auf dem berühmten Ardennen-Kurs ist für viele Hersteller gleichzeitig die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans. Bei dem Klassiker bestimmt Audi seit vielen Jahren das Tempo und eilt von Sieg zu Sieg. Doch der größte Konkurrent kommt diesmal aus Deutschland: Porsche ist für viele der Geheimfavorit in Le Mans. Sollten die Schwaben tatsächlich gewinnen, wäre es fast wie ein Märchen: Schließlich ist der Name „Porsche“ bis heute untrennbar mit dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans verbunden.

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