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Bevor die Startflagge zum berühmtestes Langstrecken-Rennen gehoben wird, meldet sich Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen wöchentlich in einer Kolumne zu Wort und gewährt exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Langstrecken-Klassikers und in die Vorbereitung des Audi Sport Team Joest.
„Jetzt wird es richtig spannend: Nächste Woche stehen die ersten Testfahrten mit unserem neuen Baby auf dem Programm, dem R15 plus. Das ist jenes Auto, mit dem wir in diesem Jahr den Le-Mans-Pokal zurück zu Audi holen wollen – auch wenn unsere ‚Freunde’ von Peugeot etwas dagegen haben werden …
Bei Audi gibt es immer nur ein Ziel: den Sieg. Deshalb war Platz drei im vergangenen Juni nicht das Ergebnis, das sich unsere Chefs gewünscht haben. Aber natürlich auch nicht das Wunschergebnis von uns Fahrern. Allan, Dindo und ich wissen ganz genau, dass die oberste Stufe auf dem Podium in Le Mans einfach die schönste ist.
Das zu erreichen, ist leichter gesagt als getan. Zum einen ist Le Mans ein extrem hartes Rennen, bei dem sehr viel Unvorhergesehenes passieren kann wie zum Beispiel 2007, als wir klar in Führung liegend ausschieden. Zum anderen ist Peugeot der Vorjahressieger. Wir sind dieses Mal in der Rolle des Herausforderers.
Gleich nach Le Mans 2009 wurde ein umfangreiches Lastenheft erstellt, das in den vergangenen Monaten Punkt für Punkt abgearbeitet wurde – [foto id=“281199″ size=“small“ position=“right“]in der Konstruktion, auf den Prüfständen und bei Komponenten-Tests auf der Rennstrecke. Das alles wurde zusammengetragen, das Ergebnis ist der R15 plus, der nächste Woche zum ersten Mal getestet wird.
Das Auto ist von Frankfurt aus mit Lufthansa Cargo in die USA gebracht worden. Dort wurde es bereits von den Jungs des Audi Sport Team Joest in Empfang genommen und für den Test vorbereitet. Ich selbst fliege am Montag in die USA – und bin schon sehr gespannt.
Der R15 plus ist ja kein komplett neues Fahrzeug, sondern eine Weiterentwicklung. Es wurden viele kleine Details optimiert, die in der Summe aber einen großen Schritt bedeuten sollten. Im Mittelpunkt standen die Aerodynamik, die Weiterentwicklung von Motor und Getriebe, die Effizienz des Kühlsystems und die optimale Nutzung der Reifen.
Nun geht es darum, die Ergebnisse der Simulationen, Prüfstandsversuche und Windkanaltests auf der Rennstrecke zu überprüfen und möglichst viele Daten zu sammeln, die anschließend dazu dienen, das Auto weiter zu optimieren. Aus dem ‚plus’ wird in den nächsten Wochen also noch ein größeres ‚plus’ werden. Ziel ist es, bis zum Rennen in Spa im Mai den finalen Stand erreicht zu haben – denn das ist in diesem Jahr unsere Le-Mans-Generalprobe.
Bei den Testfahrten, die bis dahin anstehen, wird es sehr wichtig sein, dass jeder im Team – von den Mechanikern bis zu den Fahrern – genauso arbeitet wie bei einem Renneinsatz. Nur so kann sich die Mannschaft noch mehr einspielen, nur so können wir mögliche Schwachpunkte rechtzeitig vor Le Mans aufdecken und beseitigen.
Zum Schluss noch ein erfreuliches Update zu meinem verletzten linken Fuß: Seit Montag bin ich den lästigen Stützschuh los!“
Ihr Tom Kristensen
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net) veröffentlicht am 16.03.2010 aktualisiert am 16.03.2010
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