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So verbreitet Auto-Leasing auch ist, wird das Prinzip der Nutzung auf Zeit oft auch kritisch gesehen. Aus gutem Grund: Leasing-Angebote verleiten dazu, Autos anzuschaffen, die eigentlich über dem Budget liegen. Unternehmer und Selbständige müssen außerdem die 1-Prozent-Regelung beachten, die erhebliche Zusatzkosten verursachen kann. Dennoch hat Leasing auch Vorteile – und zwar nicht nur bei gewerblicher Fahrzeugnutzung.
Zu beachten ist zunächst der Unterschied zwischen den Leasing-Möglichkeiten. Wie autoservice.com berichtet, ist Kilometerleasing in vielen Fällen günstiger als Restwertleasing. Letzteres beinhaltet für den Leasingnehmer hohe Nachzahlungen ganz am Schluss, begründet damit, dass der Kunde den gesunkenen Verkaufswert mitträgt. Dass das Fahrzeug während der Laufzeit mit niedrigeren Raten zu Buche schlägt, darf über dieses Risiko nicht hinwegtäuschen. Wie hoch die Nachzahlung am Ende ausfällt, ist kaum kalkulierbar und auch nicht immer transparent. Beim Kilometerleasing besteht diese Unsicherheit nicht, sofern der Nutzer im vereinbarten Kilometerbereich bleibt. Dieser dient nämlich als Grundlage für die monatlichen Raten, die Abnutzung des Autos ist somit schon miteinberechnet.
Nun spielen beim Restwertleasing nicht nur die Kilometer eine Rolle. Es wird noch viel komplizierter. Der Marktwert eines Fahrzeugs berechnet sich unter anderem durch die Marktbedingungen; dazu gehören auch Faktoren, die überhaupt nicht direkt mit dem genutzten Fahrzeug zusammenhängen. Bekannte Beispiele dafür sind Nachfolgemodelle oder neue Trends bei Autofarbe oder Motortechnologie. Wer nun also einen VW Golf über drei Jahre least, kann überhaupt nicht absehen, welche dieser Faktoren 36 Monate später eine Rolle spielen. Wann erscheint die nächste Generation, und zu welchem Preis? Welche Farben / Lacke werden in drei Jahren angesagt sein? Findet bis dahin eine Motoren-Revolution statt? Wie entwickeln sich die Preise für Diesel / Benzin? Die Ungewissheit ist also sehr hoch. Das Vertragswerk solcher Leasingverträge ist derart gestaltet, dass der Leasingnehmer rechtlich nicht an der Nachzahlung vorbeikommt, wenn es verlangt wird.
Die Rechnung beim Restwertleasing ist einfach: Der Kunde muss die Differenz zwischen anfänglich geschätztem und letztendlich ermittelten Marktwert ausgleichen. Das bedeutet gleichzeitig, so die Hoffnung vieler Kunden, dass sie im umgekehrten Fall Geld zurückerstattet bekommen. Nämlich dann, wenn der Restwert überraschend höher liegt als erwartet. Theoretisch ist das möglich – kommt jedoch nur sehr selten vor. Allgemein gesprochen ist das Kilometerleasing somit die bessere Wahl, da die Kosten dabei immer im vereinbarten Rahmen bleiben. Die möglichst genaue Schätzung der jährlichen Kilometerleistung ist die Voraussetzung für ein lohnenswertes Leasingmodell. Dennoch sind pauschale Aussagen immer mit Vorsicht zu genießen. Da Leasing bei Privatpersonen immer beliebter wird, gibt es entsprechend viele Angebote, selbst die hauseigenen Banken der Fahrzeughersteller sind inzwischen auf den Zug aufgesprungen. Beim Blick auf die Angebote zeigt sich, dass diese sehr unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich ist Leasing ein guter Weg, ohne Startkapital einen Neuwagen zu fahren und nichts mit dem Wertverlust zu tun zu haben (nur beim Kilometerleasing).
Der populäre BMW 1er wird in Kooperation mit dem Verleiher Sixt zum Leasing ab 217 Euro monatlich angeboten (Laufzeit 36 Monate). Bei einem Neupreis von rund 22.000 Euro ein zunächst attraktives Angebot. Enthalten sind jedoch nur 10.000 Kilometer, Vielfahrern reicht das nicht aus. Die Erhöhung auf 20.000 Kilometer jährlich kostet bereits 238 Euro pro Monat. Auf das Jahr gerechnet also eine Steigerung von knapp 250 Euro. Allerdings: Vielfahrer sind ohnehin besser mit einem Diesel bedient. Bei diesem Angebot handelt es sich jedoch um den kleinsten Benziner der 1er-Palette, den 114i. Der günstigste Diesel, der 114d, kostet bereits 271 Euro monatlich. Die anfänglichen 217 Euro sind nun schon in weiter Ferne. Und es kommen noch Kosten hinzu, schließlich braucht man noch eine Versicherung. Diese wird im Komplettpaket bestehend aus Vollkasko, Haftpflicht und GAP mit knapp 91 Euro berechnet – pro Monat. Der Gesamtpreis des kleinen Diesel-1ers beläuft sich damit auf über 360 Euro monatlich. Kraftstoff, Inspektionen und Reifen kommen noch dazu, entweder ebenfalls per monatlicher Ratenzahlung oder in Eigenregie. Erst bei 400 bis 500 Euro monatlich (oder sogar mehr) kommt man letztlich bei einer realistischen Kostenschätzung an.
Es wird also schnell deutlich, dass Leasing-Angebote ähnlich wie Baukastensysteme aufgebaut sind. Nominell beginnen die Leasing-Angebote von Premium-Neuwagen wie dem 1er sehr niedrig, offenbaren aber auf den zweiten Blick eine ganz andere Kostendimension. Eine gute Alternative kann deswegen das Jahres- und Gebrauchtwagenleasing sein. Im genannten Beispiel des 1ers liegt der hohe Preis auch daran, dass der Wagen schon im ersten Jahr sehr viel Wert verliert. Ein neuwertiger Gebrauchtwagen, allen voran ein Jahreswagen, hat den stärksten Wertverlust schon hinter sich, dieser muss deswegen nicht vom Leasing-Kunden getragen werden. Die Qualität des Fahrzeugs ist jedoch nahezu identisch mit einem fabrikneuen Auto. Einziger Nachteil: Bei Gebrauchten muss man mit dem Bestand vorlieb nehmen, eigene Design- oder Interieur-Wünsche sind nicht möglich. Angesichts der immensen Sparmöglichkeiten ist das jedoch zu verkraften – die Nachfrage beim momentan angesagten Jahreswagenleasing sind der Beweis dafür.
geschrieben von auto.de veröffentlicht am 17.02.2014 aktualisiert am 17.02.2014
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