Leasing: Viel Service für wenig Geld

Firmenkunden können rechnen. Daher setzen die meisten Unternehmen bei ihrem Fuhrpark auf Leasing, denn so wird das Eigenkapital entlastet und es bleiben Mittel für Investitionen frei. Doch Leasing ist nicht gleich Leasing. Im harten Gewerbegeschäft gilt: je mehr Service, desto besser. Mittlerweile dominiert bei gewerblichen Flotten mit 54 Prozent das Full-Service-Leasing, wie die Unternehmensberatung Roland Berger 2009 ermittelte. Doch Service ist nicht alles, auch die Konditionen müssen stimmen.

Einen solchen regelrechten Leasing-Wolpertinger, also die Eierlegendewollmilchsau, gibt es immer öfter von den Flottenmanagementanbietern der Automobilhersteller. Als Töchter der Autobauer können sie meist günstiger kalkulieren. Generell setzen Unternehmen immer öfter auf eine Automarke. Sie lässt sich nicht nur technisch besser händeln, sondern vermeidet auf gleicher Hierarchieebene auch Neiddiskussionen um den besseren Dienstwagen.

Beim Full-Service-Leasing haben die Leasing-Töchter der Hersteller – vor allem bei kleineren Flotten – noch einen deutlichen Nachholbedarf. Teilweise liegt der Anteil nur bei rund 15 Prozent. Das beste Aushängeschild für die markengebundenen Hersteller sind zufriedene Kunden. Wer mit solchen die offenen Probleme thematisierenden Referenzkunden auf den Markt geht, dürfte besonders gute Chancen haben. Denn Flottenchefs sind bekanntlich Praktiker und für „Mund-zu-Mund-Propaganda“ besonders empfänglich. Planungssicherheit hat hierbei oberste Priorität. Die Kunden wollen einen Gesamtkostenüberblick über die nächsten 36 Monate. Gleichzeitig zeichneten sich gute Rahmenverträge durch besondere Flexibilität aus, etwa indem Fahrzeuge ab dem vollendeten 18. Monat – ohne Mehrkosten – vorzeitig zurückgegeben werden können. Gut kommen besondere Dienstleistungsbausteine an, bei denen die Mobilität an erster Stelle steht.

So kann der Service auf Mietfahrzeuge erweitertet werden, die Reparaturzeiten der Leasingfahrzeuge überbrücken. Dabei sollte es egal sein, ob das Fahrzeug zur Routine-Wartung oder wegen eines Unfallschadens in die Werkstatt muss. Natürlich gehören dann Abschleppen und Bergung zum Vollservice. Mit einer „Leasing-Nehmer-Karte“ sollte zudem bei jedem Händler des Herstellers die gewünschte Leistung bargeldlos abrechenbar sein. Wer so die Leasingfahrzeugnutzer entlastet, steigert seine eigene Akzeptanz.

Alles im allem sollte das Full-Service-Angebote eines Autoherstellers den Verwaltungsaufwand des Kunden nachweislich entlasten, damit sich die Firma auf das eigentliche Kerngeschäft konzentrieren kann. Eines kann und darf aber nicht aus der Hand gegeben werden: die Kontrolle. Gerade wer alles aus einer Hand erhält, sollte diese Leistung ständig überprüfen. Und dies sollte dem Fuhrpark-Verantwortlichen leicht gemacht werden. Hier zeigt sich nämlich, wie hochwertig die Dienstleistung der Leasinggesellschaft ist. So sollten alle relevanten Daten über den Fuhrpark und seine Nutzer, selbst der Reifenverschleiß oder die Führerscheinübersicht, per Knopfdruck abrufbar sein.

Die Fristen für die Aktualisierung der Berichte sollten nicht zu lange bemessen sein. Übrigens: Rücknahmeschäden, die über den gewöhnlichen Verschleiß hinausgehen, sollten versicherbar sein. Auch das dient der Planungssicherheit und schützt vor bösen, kostenträchtigen Überraschungen. Das gilt ebenfalls für den Spritverbrauch. Wer beispielsweise wöchentlich die Daten elektronisch erhält, kann auf Unregelmäßigkeiten schnell reagieren. Firmen sollten die Nagelprobe machen und neben das Angebot eines markenunabhängigen Leasinggebers auch das Komplettangebot einer Autotochter stellen – sie werden überrascht sein!

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