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Eigentlich soll der Seitenstreifen nach einem Unfall eine Schutzzone für Autofahrer sein. Doch die Realität sieht oft anders aus. Denn immer wieder kommt es auf Autobahnen zu schweren Unfällen, weil Lkw in Autos rasen, die auf dem Seitenstreifen stehengeblieben sind. Wie aber lassen sie derartige Situationen mit katastrophalen Folgen vermeiden? Einen ganzen Maßnahmen-Katalog haben jetzt die ARAG-Experten veröffentlicht, nachdem kürzlich ein Vater mit seinem Sohn auf der A3 tödlich verunglückte.
Meist kommen Pannen nicht plötzlich, sondern kündigen sich an. In so einer Situation heißt es: besonnen reagieren und wenn möglich das Fahrzeug noch bis zum nächsten Parkplatz oder einer Nothaltebucht manövrieren. Wichtig gerade bei Reifenpannen ist es, nicht ruckartig abzubremsen, sondern den Wagen ausrollen zu lassen. Dabei sollte direkt die Warnblinkanlage eingeschaltet werden, um den folgenden Verkehr auf den Defekt aufmerksam zu machen. In einem solchen Fall reicht die Zeit meist nicht aus, einen Parkplatz anzusteuern. Das heißt, der Seitenstreifen ist anzusteuern.
Dort gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Zunächst sollte der Wagen über die Beifahrertür verlassen und sofort die Warnweste übergezogen werden. Dann gilt es, den Seitenstreifen sofort über die Leitplanke zu verlassen und von dort aus professionelle Hilfe (Pannendienst oder auch Polizei) zu verständigen.
Um dem nachfolgenden Verkehr den Unfallort anzuzeigen, sollte das Warndreieck 100 Meter beziehungsweise 150 Meter vor der entsprechenden Stelle postiert werden. Die ARAG-Experten weisen eindringlich darauf hin: Die Strecke bis dorthin nur hinter der Leitplanke zurücklegen! Liegt die Unfallstelle hinter einer Kurve, sollte das Warndreieck unbedingt vor dieser aufgestellt werden. Befinden sich verlorene Teile, Reifenstücke oder ähnliches auf der Fahrbahn und behindern den Verkehr, ist ebenfalls sofort die Polizei zu informieren. Von Eigenaktionen ist in jeglicher Hinsicht abzuraten.Warum gerade Lkw-Fahrer häufig in Pannensituationen Auffahrunfälle verursachen, ist nicht geklärt. Experten schätzen, dass deren Perspektive Schuld daran trägt. Aber auch Unfälle durch Gaffer sowohl auf der eigenen als auch auf der Gegenfahrbahn kommen leider immer wieder vor. Daher raten die Experten, eine Unfallstelle vorsichtig, aber dennoch zügig zu passieren. Dabei sollte der Blick auf die Straße und nicht auf das Pannenfahrzeug oder den Unfall gerichtet sein. Darüber hinaus gilt es in jedem Fall, den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten und sich nicht ohne Erlaubnis an Rettungsfahrzeugen vorbeizuschlängeln.
geschrieben von auto.de/(rlo/mid) veröffentlicht am 17.02.2014 aktualisiert am 17.02.2014
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