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Scheinwerfer sind die Augen des Automobils. Sie verleihen dem Fahrzeug Charakter und weisen es als aggressiven Sportler, gemütliche Reiselimousine oder niedlichen Kleinwagen aus. Und wer bei einem modellgepflegten Pkw nach Neuerungen an der Außenhaut sucht, wird meist nur beim tiefen Blick in die „Augen“ fündig.
Kein Wunder also, dass die Auto-Designer ihr Augenmerk auf die Beleuchtung der Pkw richten. Vor allem bei Konzeptfahrzeugen werden sie kreativ; die Bandbreite der ehemals ausschließlich runden oder rechteckigen Scheinwerfer reicht heute von wellenförmig wie beim Mazda Nagare über die Boomerang-Augen des Opel Flextreme bis hin zu schmalen Schlitzen wie beim Mitsubishi Concept-RA. Doch nur wenige der kunstvollen Entwürfe finden ihren Weg in ein Serienfahrzeug. LEDs (Lichtemittierende Dioden) könnten dies jedoch in Zukunft ändern und den Kreativen mehr Freiraum bei der Gestaltung geben. Denn die als besonders langlebig geltenden energiesparenden Lichtquellen benötigen einen geringeren Bauraum als herkömmliche Lampen und eröffnen dadurch neue Design-Möglichkeiten.
Bislang sind LED-Leuchten jedoch fast ausschließlich als Nachrüstsätze für Heck- und Signalleuchten erhältlich. Zwar bleibt die Design-Freiheit bei Nachrüstsätzen aufgrund der vorgegebenen Form begrenzt, dennoch bieten die Kits eine Möglichkeit, Serienfahrzeuge optisch aufzuwerten. So kann beispielsweise ein Golf V mit einem LED-Heckleuchten-Upgrade-Satz von Hella für rund 350 Euro aus dem Einerlei der Serie herausgehoben werden.
Neben der optischen Aufwertung bringen LEDs auch einen Zugewinn an Sicherheit. Das schnelle Einschaltverhalten gibt vor allem im Bereich der Signalleuchten einen Sicherheitsvorteil. Die Fahrzeugfront hat das LED-Licht zunächst als ergänzendes Tagfahrlicht und Positionslicht erobert. Seit kurzem ist mit dem Audi R8 der erste Pkw mit optionalen Voll-LED-Scheinwerfern unterwegs. Anfang 2009 wird das SUV Cadillac Escalade zunächst auf dem US-amerikanischen Markt folgen.
Das weiße Licht der LED-Scheinwerfer ähnelt dem Tageslicht und entspricht dadurch den Sehgewohnheiten des Menschen. Dadurch soll der Autofahrer laut den Herstellern langsamer ermüden. Die weite Verbreitung von LED-Scheinwerfern scheitert bislang unter anderem an den rechtlichen EU-Vorschriften und an den hohen Kosten.
Im Vergleich zu einem Bi-Xenon-System muss für einen LED-Scheinwerfer rund das Doppelte bezahlt werden. Audi verlangt beispielsweise eine Aufpreis von 3 600 Euro beim R8. Doch je mehr Hersteller die Lichtquellen verbauen, desto günstiger werden sie. Und genau wie Bi-Xenon-Scheinwerfer werden auch LEDs im Scheinwerfer nach und nach ihren Weg über die Oberklasse bis in die kleineren Pkw-Klassen finden.
geschrieben von (sas/mid) veröffentlicht am 24.06.2008 aktualisiert am 24.06.2008
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