Porsche-Rallye

Legenden leben länger: Das Porsche-Museum feiert in Monaco

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Steile Bergpässe, enge Serpentinen und wechselnde Wetterlagen machen die anspruchsvolle Rallye Monte Carlo zur „Mutter aller Rallyes“. Im aktuellen Jubiläumsjahr „70 Jahre Porsche Sportwagen“ kommen für die Stuttgarter Sportwagenschmiede noch zwei weitere Jubiläen dazu: Der erste Sieg der Rallye Monte Carlo in einem Porsche 911 T vor 50 Jahren sowie der letzte Sieg zehn Jahre später, 1978 in einem 911. Aus diesem Anlass transportierte das Porsche-Museum jetzt vier historische Rallye-Porsche und ein Unikat samt ihrer ehemaligen Fahrer an die Côte D’Azur nach Monaco.

Der Mythos Porsche erwachte zu neuem Leben

Herbert Linge ist der erste und älteste in der Riege der fünf Fahrerlegenden und ein echtes Porsche-Urgestein. Im Alter von 15 Jahren begann der heute 90-jährige gebürtige Weissacher 1943 als einer der ersten Lehrlinge bei Porsche. 1965 fuhr der unprätentiöse Schwabe mit einem nahezu serienmäßigen Porsche 911 auf den fünften Platz der Rallye Monte Carlo. Für das historische Treffen gelang es dem Porsche-Museum, Linge mit seinem restaurierten Originalfahrzeug von 1965 auszustatten – obwohl es sich inzwischen im Privatbesitz eines Sammlers befindet. „Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem fortgeschrittenen Alter noch einmal die Möglichkeit bekommen würde hier zu fahren“, sagt der ehemalige Rennmechaniker mit einem Lächeln auf den Lippen, als er am Volant dreht.

Während Herbert Linge in seinem originalen Porsche auf dieser Strecke erstmals die Landschaft genießen konnte, ging es bei dem Briten Victor Elford schon deutlich schneller um die Kurven. Kein Wunder, da Porsche dem englischen Gentleman mit dem einmaligen Porsche 911 Carrera T „Tribute to Monte Carlo 1968“ einen modernen Rennwagen mit deutlich höherer Leistung zur Verfügung stellte. „Das ist der beste Porsche, den ich je gefahren bin“, schwärmt Elford, nach dem er trotz seiner 83 Lebensjahre rasant den legendären Berg Col de Turini hinaufkletterte. Das zweisitzige Unikat mit 370 PS, drei Litern Hubraum und einem Sechs-Zylinder-Boxermotor mit Bi-Turboaufladung greift neben der Farbgebung auch rallyetypische Merkmale des historischen Vorbilds auf. Nach dem einmaligen Straßeneinsatz mit „Vic“ Elford, rollt es direkt in das Museum der Marke.

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Eine kurze Kaffee- und Croissant-Pause

Dann wurde es Zeit für eine rasante Abfahrtsjagd: Jean-Pierre Nicolas und Jacques Alméras lieferten sich ein Duell, das jenen alter Tage glich und während der gesamten Veranstaltung seinesgleichen suchte. Der Monte-Carlo-Sieger von 1978 hing seinem Kollegen förmlich an der Stoßstange, schaffte es auf den engen Bergstraßen jedoch nicht, zu überholen. „Die Bremsen sind fantastisch“, freute sich Nicolas, als er kurz vor einem Kurveneingang in das Pedal seines Sieger-911 trat und das Lenkrad rumriss. Verantwortlich für den hervorragenden Zustand des Autos war, heute wie damals, der vor Nicolas fahrende Diplomingenieur Jaques Alméras.

Als einziger ehemaliger Amateur-Motorsportler fuhr zudem der talentierte Rallye-Copilot René Rochebrun in seinem originalen Porsche 911 Carrera 2.7 RS mit. Der Geschäftsführer und Verkaufsleiter im Ruhestand erlangte im privaten Team Santucci bei der Rallye Monte Carlo 1978 einen Achtungserfolg. „Bei der letzten Etappe durften wir den Service des Werksteams Alméras nutzen“, erinnert sich René Rochebrun. „Es war wie Magie, wie ein wahr gewordener Traum, dass wir quasi für eine Nacht ein Porsche-Werksteam waren“, so Rochebrun weiter.

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Von Monaco nach Berlin

Nach den fünf Etappen entlang der Rallye-Strecke stand für die alten Haudegen auch ein Besuch des elften Grand Prix Historique in Monaco auf dem Programm. Dort präsentierte Porsche dem motorsportbegeisterten Publikum ausgewählte historische Rennwagen. Darunter der Porsche 936/81 „Jules“ samt Fahrer Jacky Ickx und Derek Bell, die 1981 das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewannen.

Weitere Exponate aus den vergangenen sieben Jahrzehnten Sportwagenbau der Zuffenhausener zeigt noch bis zum 31. Mai das „Drive“-Forum des Volkswagen-Konzerns in der Berliner Prachtallee Unter den Linden / Ecke Friedrichstraße. Angefangen vom Urmodell, dem Prototyp Sportwagen Porsche 356 Nr. 1 Roadster (Sport 356/1), über fünf weitere Meilensteine der Unternehmensgeschichte, bis hin zum 2019 erscheinenden Porsche Mission E.

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