Leitplanken mit Biker-Schutz erhöhen Risiko für Pkw-Fahrer

Leitplanken dienen dem Schutz von Autofahrern. Gleichzeitig können sie unter Umständen das Verletzungsrisiko für Motorradfahrer erhöhen.

Denn prallt ein Biker gegen eine Stahlschutzplanke und schlittert daran entlang, kann er unter der Absperrung hindurch rutschen oder gegen einen Plankenpfosten prallen. Spezielle Nachrüstkomponenten sollen diesem Problem entgegentreten. Wie sich dies auf die Sicherheit der Pkw-Fahrer auswirkt, hat nun die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersucht.

Hierfür wurden fünf Anprallprüfungen durchgeführt, bei denen Pkw gegen „Einfach Schutzplanken“ (ESP) mit Motorradzusatzkomponenten prallten. Bei den Komponenten handelte es sich um das sogenannte „Euskirchen Plus“, das aus einem Unterfahrschutz für den rutschenden Anprall und einem Oberzug für aufrecht anprallende Motorräder besteht.

Die Prüfer kamen zu dem Ergebnis, dass die Zusatzkomponenten die Schutzwirkung für Pkw-Fahrer erheblich beeinträchtigen. Da Motorradfahrer aber generell ein höheres Verletzungsrisiko haben, rät die BASt, die Einfachen Schutzplanken mit Motorradkomponenten auf Strecken mit starkem Biker-Verkehr einzusetzen. Denkbar ist die Verwendung auch auf Straßen mit einem Tempolimit von 70 km/h. Bei anderen Strecken sollten die Schutzmechanismen nicht eingesetzt werden, da bei höheren Geschwindigkeiten das Risiko für Pkw-Fahrer steigt.

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