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Frage: Bei der Überprüfung meiner Sommerreifen habe ich festgestellt, dass ein Paar Reifen stark verschlissen ist. Kann ich auch nur zwei neue Reifen kaufen und was muss ich dabei beachten?
Antwort von Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigen-Organisation KÜS: Reifen auf der Antriebsachse verschleißen häufig schneller. Grundsätzlich dürften Sie mit Reifenpaaren verschiedenen Alters fahren. Das Verwenden von unterschiedlichen Reifentypen (z.B. Reifen unterschiedlicher Hersteller) bei Vorder- zu Hinterachse stellt rechtlich ebenfalls kein Problem dar. Unterschiede bei Gummimischung, Profiltiefe und -gestaltung können das Fahrverhalten eines Autos aber unvorhersehbar verändern. Vor allem bei Nässe führt das schnell zu kritischen Situationen. Deshalb sollten Sie nach Möglichkeit den gleichen Reifentyp vom selben Hersteller kaufen und gegebenenfalls auch über den Austausch der Komplettbereifung nachdenken.
Ein Komplettaustauch ist allerdings natürlich kostspieliger und im Normalfall auch nicht zweckmäßig bzw. notwendig, da die Reifen sich achsweise unterschiedlich abfahren. Deshalb sollte zumindest eine Achse einheitlich bestückt sein. Kritisch wird es, wenn sich die Profiltiefe an Vorder- und Hinterachse um mehr als zwei Millimeter unterscheidet. Das kann die Fahreigenschaften ebenfalls negativ beeinflussen. Die neueren Reifen sollten vornehmlich an der Hinterachse aufgezogen sein, da dies eine größere Auswirkung auf die Spurstabilität hat und zwar unabhängig davon, welche Achse angetrieben wird. Das gefahrenpotenzial kritischer Situationen ist so ebenfalls geringer, da ein rutschen über die Vorderachse (Untersteuern) wegen eventuell niedrigerer Profilstärke der Reifen durch den normalen Autofahrer besser in den Griff zu bekommen ist als ein Ausbrechen der Hinterachse (Übersteuern).
Um eine unterschiedlich starke Reifenabnutzung gar nicht erst entstehen zu lassen, wird empfohlen, wenn möglich die Reifen ca. alle 10.000 bis 15.000 km seitengleich (also nicht diagonal) von vorn nach hinten zu tauschen. Diese Maßnahme verhindert auch unangenehme Verschleißformen wie die „Sägezahnbildung“, die den Abrollkomfort beeinträchtigen können.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.03.2014 aktualisiert am 28.03.2014
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