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Frage: Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Roadster und Cabrio?
Wie bei vielen automobilen Gattungsbegriffen ist die Bedeutung auch beim Wort „Roadster“ mit der Zeit unscharf geworden. In der Vorkriegszeit bezeichnet „Roadster“ einen offenen zweisitzigen Sportwagen besonders puristischer Bauart. Statt eines richtigen Stoffdachs gab es häufig nur ein komplett abnehmbares Notverdeck, als Schutz gegen den Fahrtwind diente ein aufstellbares Fensterchen vor dem Fahrer – die sogenannte Brooklands-Scheibe. Fahrspaß und geringes Gewicht waren wichtiger als Komfort.
Nach dem Krieg gelangte der Roadster vor allem in England und Italien – dort oft unter dem Namen „Spider“ – zu neuer Popularität. Zu den bekanntesten Modellen der 50er- und 60er-Jahr zählen etwa Austin Healey, Morgan Plus 4, Triumph Spitfire und Alfa Romeo Spider. Die extrem puristische Auslegung schwächte sich dabei mit der Zeit ab.
Heute gilt als Roadster im engeren Sinne ein Zweisitzer mit Hinterradantrieb und Stoffverdeck. Lupenrein erfüllen allerdings nur wenige Modelle diese Definition, so etwa der Mazda MX-5 und der Porsche Boxster. Im allgemeinen Sprachgebrauch gelten aber auch Fronttriebler wie der Audi TT als Roadster. Ebenso fallen Stahldach-Modelle wie der Mercedes SLK und der BMW Z4 unter den erweiterten Begriff. Selbst ein Stahldach-Kleinwagen mit Frontantrieb wie der Renault Wind kann mittlerweile weitgehend unwidersprochen als Roadster bezeichnet werden.
Alle Roadster sind auch gleichzeitig Cabriolets. Viele Cabriolets sind allerdings keine Roadster – zumindest dann nicht, wenn sie mehr als zwei Sitze haben. So sind Viersitzer wie das Mercedes E-Klasse Cabrio oder der VW Eos ebenso wenig Roadster wie 2+2-Sitzer vom Schlage eines BMW 6er Cabrio oder Porsche 911 Cabrio. Letztlich sind aber auch diese Unterscheidungen nicht in Stein gemeißelt, denn die DIN-Norm für Roadster ist weit gefasst. Sie fordert lediglich ein offenes Dach, lässt aber bei Sitzzahl und Antriebskonzept alle Freiheiten. Letztlich kann man den Begriff Roadster damit wohl am besten für ein besonders sportliches Cabriolet benutzen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 08.02.2013 aktualisiert am 08.02.2013
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