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Frage: Gibt es eine Faustregel, um wie viel Meter sich auf schneebedeckten Fahrbahnen der Bremsweg verlängert im Vergleich zu trockenen Straßen?
Auf Schnee ist der Bremsweg rund viermal so lang wie auf trockener Straße. Auf Eis ist es noch schlimmer: Dort dauert das Stoppen mehr als siebenmal so lange wie gewohnt.
Führt man sich vor Augen, dass der Bremsweg aus Tempo 50 bereits bei guten Bedingungen rund 14 Meter beträgt, erkennt man, wie dramatisch Notbremsungen auf Eis und Schnee sind. Hinzu kommt außerdem noch die Reaktionszeit, die für weitere Meter ungebremster Fahrt sorgt. Zudem gelten die genannten Werte lediglich für optimale Reifen. Unabdingbar sind Winterpneus – Sommerreifen sorgen für eine weitere deutliche Verlängerung des Bremswegs. Zudem sollten mindestens vier Millimeter Restprofil vorhanden sein, auch wenn der Gesetzgeber lediglich 1,6 Millimeter vorschreibt.
Mindestens ebenso wichtig ist eine angepasste Fahrweise. Wer das Auto nicht komplett stehen lassen kann, sollte bei Eis und Schnee besonders langsam und aufmerksam fahren. Der Abstand zum Vordermann muss deutlich vergrößert werden, am besten um den Faktor drei. Ansonsten drohen schon bei alltäglichen Bremsmanövern Auffahrunfälle mit teuren Blechschäden.
Elektronische Helfer sind im Winter nur begrenzt von Nutzen. Die Stotterbremse ABS kann unter Umständen sogar den Bremsweg verlängern. Wenn nämlich der Schnee recht locker ist schieben blockierende Räder einen bremsenden Schneekeil vor sich her. Ist ABS an Bord, blockieren die Räder nicht und die Keilwirkung entfällt. Eine Deaktivierung ist allerdings aus Sicherheitsgründen trotzdem nicht sinnvoll und funktioniert sowieso nur bei den wenigsten Autos. In der Regel klappt das nur bei kernigen Geländewagen – denn die nutzen den Blockade-Effekt auch bei der Fahrt auf Kies und Sand.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.11.2012 aktualisiert am 16.11.2012
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