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Frage: Ich bin auf der Suche nach einem preisgünstigen Neuwagen. Sind da die sogenannten EU-Importe eine gute Wahl?
Prinzipiell kann man mit EU-Importautos durchaus ein Schnäppchen machen. Gerade zurzeit, denn wegen der Wirtschaftskrise in Südeuropa fließen zahlreiche der dort unverkäuflichen Neuwagen auf den deutschen Markt. Allerdings ist es auch bei EU-Neuwagen so wie bei den meisten anderen Schnäppchen: Genaues Vergleichen ist zwingend erforderlich, denn die vom Händler angegebene Ersparnis bezieht sich immer auf den Listenpreis in Deutschland. Und den muss man auch beim hiesigen Händler längst nicht immer zahlen. Bedenken sollte man auch, dass beim Wiederverkauf mit Preisabschlägen gegenüber dem vergleichbaren deutschen Modell zu rechnen ist. Mit rund zehn Prozent sollte man bei Re-Importautos durchaus rechnen.
Zudem kann die Ausstattung des EU-Wagens von dem des vergleichbaren deutschen Neuwagens abweichen. Käufer sollten also genau kontrollieren, ob der niedrige Preis nicht durch Zugeständnisse bei Technik und Komfort wie zum Beispiel mit fehlender Ausstattung erkauft wird. Bei Fahrzeug und Motor selbst hingegen gibt es keine Unterschiede; die Importautos laufen im Werk vom selben Band wie die Fahrzeuge für den deutschen Markt und sind absolut gleichwertig.
Auch darüber hinaus gibt es keine wesentlichen Nachteile gegenüber deutschen Neuwagen. Zumindest, wenn man sie in Deutschland bei einem freien Händler kauft. Dann nämlich spart man sich den Papierkram im Ausland und den Ärger mit der Sprachbarriere. Bei Garantie und Gewährleistung gelten für EU-Importe die gleichen Regeln wie für deutsche Neuwagen. Der Hersteller tritt also europaweit für Schäden ein, egal aus welchem Land das Auto stammt. Die Gewährleistung wird vom Händler übernommen. Man sollte allerdings darauf achten, dass der deutsche Importeur auch juristisch als Verkäufer gilt, nicht nur als Vermittler. Ansonsten muss man sich bei Mängeln am Fahrzeug möglicherweise mit einem Händler in Spanien oder Italien auseinandersetzen.
Eines sollte man zudem bedenken: Nach Ablauf der Garantie- und Gewährleistungspflicht kann man als EU-Neuwagenkäufer nicht mit Kulanz bei Hersteller oder Vertragswerkstatt rechnen. Wer gegen Probleme gewappnet sein will, sollte daher nach Möglichkeit eine Garantieverlängerung abschließen. Generell muss man beim deutschen Vertragshändler der jeweiligen Marke damit rechnen, nicht mit offenen Armen empfangen zu werden. Geht es etwa um den letzten offenen Werkstatt-Termin an einem bestimmten Tag, zieht der Betrieb in der Regel denjenigen Kunden vor, der auch bei ihm gekauft hat.
Unterm Strich ist der EU-Neuwagen aber eine preiswerte Alternative zum deutschen Neufahrzeug. Der Preisvorteil kann die kleineren Nachteile bei Garantie und Ausstattung häufig ausgleichen. Allerdings gibt es für preissensible Autokäufer auch Alternativen: Internetvermittler bieten ähnlich gute Preise bei deutschen Neuwagen und auch die Hersteller haben oft Sonderaktionen mit vergleichbaren finanziellen Vorteilen. Nicht zuletzt kann auch ein Gebrauchtwagen mit Tageszulassung eine Alternative sein.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 22.03.2013 aktualisiert am 22.03.2013
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