Leser fragen – Experten antworten – Tagfahrlicht nachrüsten

Tagfahrlicht erhöht die Sicherheit und kann sogar Geld sparen. Die Nachrüstung ist relativ einfach.

Frage: Ich will bei meinem Auto Tagfahrlicht nachrüsten. Muss ich das in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen?

Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der KÜS: Die Nachrüstung von Tagfahrlichtern muss nicht von einer Prüforganisation abgenommen werden. Beim Einbau ist aber trotzdem einiges zu beachten. Vor allem muss an den Bauteilen ein Prüfzeichen angebracht sein: Das bekannte „E“ in einem Kreis sowie als Zusatz die Buchstabenkombination „RL“ für „Running Lights“. Hierbei reicht es nicht, wenn sich die Symbole lediglich auf der Verpackung finden, wie es bei Billigangeboten aus dem Internet nicht selten der Fall ist. Beim Einbau von nicht zugelassenem Zubehör können Betriebserlaubnis und Versicherungsschutz des Fahrzeuges erlöschen.

Auch die Montage ist recht genau vorgeschrieben. Die beiden Tagfahrleuchten müssen mindestens 25 Zentimeter von der Straßenoberfläche entfernt sein, nicht aber weiter als 150 Zentimeter. Der Abstand zwischen den Leuchten muss mindestens 60 Zentimeter betragen. Am einfachsten ist die Nachrüstung in der Regel mit fahrzeugspezifischen Nachrüstsätzen, die viele Autohersteller über ihre Vertragshändler anbieten. Sie sind mit bis zu 300 Euro allerdings relativ teuer. Deutlich billiger geht es mit Universalmodellen, die es ab rund 50 Euro gibt. Allerdings sollte vor dem Kauf genau geprüft werden, ob sie wirklich zum eigenen Auto passen. Bei einigen Fahrzeugmodellen erlaubt die Frontgestaltung eine Nachrüstung nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand.

Mit handwerklichem Geschick lässt sich die Nachrüstung in vielen Fällen selbst vornehmen. Eine Werkstatt berechnet rund anderthalb Arbeitsstunden. Rein rechnerisch kann sich die Investition in ein hochwertiges Tagfahrlicht mit LED-Technik sogar lohnen – zumindest, wenn man stattdessen sonst am Tage mit eingeschaltetem Abblendlicht fahren würde. Denn die kleinen Leuchten verbrauchen deutlich weniger Strom als die Hauptscheinwerfer und halten ein Autoleben lang. Man rechnet in der Regel mit rund 70.000 Kilometern bis zur Amortisation. Dazu kommen der Sicherheitsgewinn und das von vielen gewünschte individuellere und auffälligere Design ihres fahrbaren Untersatzes.

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