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Frage: In Autotest lese ich immer wieder mal, dass Autos zum Untersteuern oder Übersteuern neigen. Was bedeutet das eigentlich?
Die Begriffe Untersteuern und Übersteuern bezeichnen das Verhalten des Fahrzeugs, wenn man eine Kurve (zu) schnell anfährt. Wenn bei etwas langsamerem Tempo in der Kurve vielleicht nur die Reifen quietschen, hat man das Fahrzeug mit etwas höherer Geschwindigkeit schon nicht mehr völlig unter Kontrolle.
Frontgetriebene Autos reagieren im Grenzbereich typischerweise mit Untersteuern. Das bedeutet, dass der Wagen nicht mehr um die Kurve fährt, sondern über die eingeschlagenen Vorderräder geradeaus zum Kurvenrand schiebt.
Übersteuern ist ein typisches Merkmal von hinterradgetriebenen Autos. In zu schnell angefahrenen Kurven drängt das Fahrzeugheck in Richtung Kurvenaußenseite. Im schlimmsten Fall bricht das Heck aus und man dreht sich. Aber auch bei frontgetriebenen Autos kann das Heck bei ungünstigen Beladungs- und Bremszuständen ausbrechen.
Da man beim Übersteuern schnell die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, sind heutige Autos aus Sicherheitsgründen eher untersteuernd ausgelegt. Fährt man so eine Kurve zu schnell an und das Fahrzeug untersteuert, stabilisiert es sich durch Gaswegnehmen meist wieder von selbst. Dabei hilft die Bremswirkung, die durch das Schieben über die Vorderräder entsteht.
Der heute in fast allen Neuwagen serienmäßige Schleuderschutz ESP verschiebt die physikalischen Grenzen bezüglich des Über- und Untersteuerns nach oben. Durch das gezieltes Abbremsen einzelner Räder verhindert das ESP bis zu einem gewissen Grad, dass der Wagen ausbricht. Ein Übersteuern wird durch Abbremsen des kurvenäußeren Vorderrades, ein Untersteuern durch Abbremsung des kurveninneren Hinterrades korrigiert.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.07.2014 aktualisiert am 18.07.2014
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