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Vier europäische Transporter haben bislang die Internationale Raumstation ISS mit Fracht beliefert, heute Nacht startete mit „Georges Lemaître“ das fünfte und letzte ATV der europäischen Raumfahrtorganisation ESA vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus ins All. Die Fracht wiegt 6,6 Tonnen. Mit an Bord sind neben Dingen des alltäglichen Weltraumlebens wie Kaffee oder Käsepätzle und Nachschub für Treibstoff, Wasser und Atemluft auch Experimente wie der elektromagnetische Levitator EML, ein Schmelzofen, den der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst einbauen und erstmals in Betrieb nehmen wird. Voraussichtlich am 12. August 2014 wird der Weltraumfrachter an der Raumstation andocken.
Etwa sechs Monate wird der Raumtransporter an der Raumstation angedockt bleiben. Ende 2014 wird er mit mehreren Tonnen Abfall gefüllt auf seine letzte Reise in Richtung Erdatmosphäre geschickt. Dabei wird das ATV-5 beim kontrollierten Wiedereintritt über dem Südpazifik auseinanderbrechen und verglühen – und noch wichtige Daten zur Erde senden, mit denen die Ingenieure auch Erkenntnisse für das Ende der Internationalen Raumstation und deren gezielter Rückkehr in die Erdatmosphäre sammeln.
Das erste europäische Raumfahrzeug, die „Jules Verne“, flog 2008 zur ISS, seitdem folgten 2011 „Johannes Kepler“, 2012 „Edoardo Amaldi“ und im vergangenen Jahr „Albert Einstein“. Das Programm endet nun mit dem 20-Tonner ATV-5 „Georges Lemaître“. Statt eines ATV-6 werden die Europäer zukünftig als Anteil an der Internationalen Raumstation ISS das Antriebs- und Ressourcenmodul ESM (European Service Module) entwickeln, das das amerikanische NASA-Raumfahrzeug Orion mit vier Astronauten an Bord ins Weltall befördern soll.
Mit dem Ende des ATV-Programms werden die internationalen Partner mit den amerikanischen Dragon- und Cygnus-Transportern, der russischen Progress und dem japanischen HTV den europäischen Anteil der ISS-Versorgung übernehmen. Die Weiterentwicklung der ATV-Technik für das Multi-Purpose-Crew-Vehicle (MPCV) Orion soll es den Europäern aber ermöglichen, auch bei künftigen bemannten Missionen eine Rolle zu übernehmen.
geschrieben von veröffentlicht am 30.07.2014 aktualisiert am 13.08.2014
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