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Lexus
Ungerührt pariert die große Limousine die schnellen Lenkbewegungen, sie fliegt mit minimaler Seitenneigung durch die engen Kurvenkombinationen des Ortega Highway östlich von Laguna Beach. Der Druck aufs Gaspedal wird mit unerbittlichem Schub beantwortet. Wir befinden uns im neuen Lexus GS 450h, und wohl noch nie haben wir so viel Freude am Volant eines Hybridfahrzeugs gehabt.
Mit einer Systemleistung von 252 kW/343 PS und deutlich verringertem Gesamtgewicht – das neue Modell bringt noch 1.820 Kilogramm auf die Waage – darf sich der neue Lexus ohne Abstriche unter den Sportlimousinen einreihen. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in 5,9 Sekunden, die Spitze liegt bei abgeregelten 250 km/h. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgt ein stufenloses Getriebe, das ausgesprochen flink auf die Befehle des Fahrers reagiert. Das Beschleunigungserlebnis ist dank der Boost-[foto id=“390951″ size=“small“ position=“left“]Funktion des kompakten Elektromotors von ungewöhnlicher Heftigkeit, und der Effekt lässt sich nochmals steigern, wenn ein klar definierter Druckpunkt im Gaspedal überschritten wird.
Im Gegensatz zu anderen Hybridfahrzeugen – auch aus dem eigenen Konzern – besitzen die Akkus beim neuen GS 450h so viel Kapazität, dass sich das Spiel praktisch unbegrenzt häufig wiederholen lässt. Vor diesem Hintergrund beinahe unglaublich niedrig ist der Normverbrauch von nur 5,9 Litern Sprit pro 100 Kilometer. Auch in der Praxis bleiben die Verbräuche fast immer im einstelligen Bereich – wobei ein [foto id=“390952″ size=“small“ position=“right“]ausgedehnter Autobahn-Test allerdings noch aussteht.
Die herausragenden Fahrleistungen korrespondieren mit einem Fahrwerk, mit dem den Japanern gegenüber dem Vorgängermodell ein entscheidender Schritt nach vorn gelungen ist. Als Benchmark fungierte der BMW 5er – und fahrdynamisch sind beim Lexus praktisch keine Abstriche mehr zu machen. Schon das Serienfahrwerk zeichnet sich durch ausgesprochen gutmütiges Verhalten bis in den Grenzbereich aus. Die elektrische Servolenkung arbeitet exakt und leichtgängig, lediglich das Bremspedal wirkt gefühllos. Bei der sportlichen Variante GS 450h F-Sport ist zudem eine Allradlenkung an Bord, mit der sich die Spurstabilität in sehr schnell gefahrenen Kurven nochmals merklich verbessert.
Wenn man sich nicht gerade im trockenen Sport-Plus-Modus bewegt, werden Fahrbahnunebenheiten souverän hinweggefiltert. Dabei bleibt der GS jedoch angenehm straff und orientiert sich damit eher am Münchner Vorbild als an der Konkurrenz aus Stuttgart-Sindelfingen. Die Fahrgeräusche bewegen sich auf sehr niedrigem Niveau.
Mit seiner futuristischen Armaturentafel und einem extrem großen Zentralbildschirm von 12,3 Zoll setzt der GS auch stilistisch Akzente. In der Mittelkonsole ist ein Kontrollelement im Stil einer Computermaus [foto id=“390953″ size=“small“ position=“left“]angebracht, mit der sich der Cursor auf dem Bildschirm intuitiv steuern lässt.
Das Hybrid-Angebot in der oberen Mittelklasse ist nach wie vor spärlich; gegenüber dem jüngst vorgestellten Audi A6 Hybrid zeigt der Lexus GS 450h einen deutlich sportlicheren Charakter; spannend wird der Vergleich mit dem kommenden BMW 5er Active Hybrid. Für Elektro-Skeptiker hat Lexus auch noch den GS 250 mit dem 154 kW/209 PS starken Benziner aus der IS-Baureihe im Angebot. Damit ist der Lexus zwar ausreichend motorisiert und im Handling nochmals leichtfüßiger, mit 8,9 Litern Normverbrauch allerdings auch erheblich durstiger. Den kernigen GS 350 mit 233 kW/317 PS starkem Benziner gibt es in Westeuropa nicht.[foto id=“390954″ size=“small“ position=“left“]
Ab dem Frühsommer steht der GS 250 für rund 45.000 Euro in der Preisliste; der GS 450h dürfte unter 55.000 Euro kosten und damit deutlich günstiger als die in jeder Hinsicht unterlegene Vorgängergeneration sein, die momentan ab 60.810 Euro in der Preisliste steht.
Viertürige, fünfsitzige Limousine der oberen Mittelklasse | |
Länge/Breite/Höhe: | 4,85 m/1,84 m/1,46 m |
Radstand: | 2,85 m |
GS 450h: | |
Antrieb: | 3,5-Liter-V6-Motor und Hochleistungs-Elektromotor |
Systemleistung: | 252 kW/343 PS |
0-100 km/h: | in 5,9 s |
Vmax: | 250 km/h |
Verbrauch: | 5,9 l/100 km, 137 g CO2/km |
GS 250: | |
Antrieb: |
2,5-Liter-V6-Motor, 154 kW/209 PS bei 6.400 U/min; 253 Nm bei 4.800 U/min |
0-100 km/h | in 8,6 s |
Vmax | 230 km/h |
8,9 l/100 km, 207 g CO2/km |
Alternative zu: | Audi A6 Hybrid und BMW 5er Active Hybrid, aber auch zu konventionell angetriebenen Sportlimousinen |
Sieht gut aus: | in hellen Metallic-Farben, bei denen die markante Schattenkante gut zur Geltung kommt |
Passt zu: | Technik-Fans, denen ein deutsches Auto zu konformistisch ist |
Was noch kommt: | eventuell ein GS F mit über 500 PS |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 25.11.2011 aktualisiert am 25.11.2011
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