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Liberta
Das Ziel ist klar und ebenso knapp wie selbstbewusst formuliert: „Wir wollen die coolsten Mopeds auf diesem Planeten bauen.“ Das sagt Niels-Peter Jensen, als Extrem-Mountainbiker recht erfolgreich und gerade dabei, in der Hamburger Hafencity seine Motorrad-Marke Liberta zu etablieren. Jensen ist die kreative Kraft hinter den kleinen Zweirädern und verantwortlich für das Design.
Im Sommer 2009 kommt Jensen, der auf dem Mountainbike die Europa- und Vizeweltmeisterschaft gewann, auf die Idee zum „Real-Bike-Feeling“ mit kleinen Motoren. Ein geplanter Motorrad-Urlaub mit seinen Kumpels droht daran zu scheitern, dass niemand einen Führerschein fürs Motorrad hat. Ein bisschen ungünstig, aber: Jensen greift zur Werkzeugkiste – er baut ein paar Mopeds, für die reicht der Auto-Führerschein aus. Beim Design der mit 50 Kubikzentimeter-Motörchen ausgestatteten Bikes lässt er sich von den legendären Motorrädern inspirieren, die 1969 im Film „Easy Rider“ die amerikanischen Kinoleinwände eroberten: Chopper-Feeling mit kleinen Motoren zum schlanken Preis, das ist das selbst gesteckte Ziel.
Es ist mutig, gerade in einer Zeit, da der Motorradmarkt nicht gerade seine besten Tage erlebt, mit einer neuen Marke zu starten. Noch mutiger, Chopper als Klein- und Leichtkrafträder anzubieten, die bei den echten, harten Kerlen auf ihren großen V2-Maschinen eher als Anlasser denn als Antriebsaggregat durchgehen. Aber für das Gefühl „von Freiheit und Abenteuer mit frischem Fahrtwind im Gesicht“, so Jensen, langt auch eine kleine Maschine. Vor allem, da man sich als Zielgruppe all jene – Männer ebenso wie Frauen – ausgeguckt hat, die keinen Motorrad-Führerschein haben und auch keinen machen wollen. Und denen dürfte ein Mini-Chopper mit 50 oder 125 Kubikzentimetern – der mit dem Führerschein der Klasse B, wie man ihn zum Autofahren braucht, bewegt werden darf – vielleicht sogar ausreichen: Für die Fahrt zur Arbeit und zurück, den Kurz-Trip zum Italiener oder einen Ausflug am Wochenende.
Liberta-Designer Niels-Peter Jensen sieht die Sache mit den 50-Kubik- und Achtel-Liter-Motoren gelassen: „Selbst mit unserem kleinsten Moped macht das Fahren so viel Spaß wie mit einem großen Custom Bike“, findet er. Und er ergänzt: „Die Leistung reicht locker aus, um im Stadtverkehr flott unterwegs zu sein und auf den Landstraßen herrlich zu cruisen.“ Klar, cruisen, gemütlich dahingleiten, das ist die Art, wie Jensens Chopperchen bewegt werden wollen. Schließlich sind die Bikes in ihrem Stil von Bobbern und Choppern geprägt – und die taugen auch im Großformat nun einmal sowieso nicht zum Rasen.
Die Zutaten: Ein pulverbeschichteter Starrahmen, zwei Räder, Bremsen, verchromte Springergabel und ein Viertaktmotor. Der Rahmen selbst soll bis zu 70 Pferdestärken aus maximal 600 Kubikzentimeter vertragen, heißt es aus Hamburg. Kein Wunder also, dass da rund um den Motor der Mini-Chopper noch reichlich Platz ist. Nicht ganz ohne Absicht, wie Nils-Peter Jensen bekennt: „Das haben wir so geplant, um den alten Motorradgeist wieder zu beleben, den ja die Bastelei an der Maschine ausgemacht hat.“ Da am gesamten Motorrad ohnehin nur vier verschiedene Schraubengrößen genutzt werden, erleichtert das die Schreiberei natürlich zusätzlich. Außerdem lässt sich der Bock so einfach individualisieren. Fürs Customizing bietet Liberta beispielsweise unterschiedliche Tanks, Sättel oder Lenker an.
Ab 4399 Euro gibt es die 120 Kilogramm wiegende Version mit 50 Kubikzentimeter (Liberta T1-50) und 2 kW / 2,7 PS. Sie darf von allen gefahren werden, die ihren Autoführerschein vor dem 19. Januar 2013 gemacht haben, oder mit dem Führerschein AM bereits ab 16 Jahren. Die 125er-Liberta bringt 139 Kilogramm auf die Waage und steht mit 4899 Euro in der Preisliste (Liberta T1-125). Das 9 kW / 12 PS starke Bike kann von jedem gefahren werden, der einen Autoführerschein der Klasse B vor dem 1. April 1980 gemacht hat oder mindestens einen Führerschein der Klasse A1 besitzt.
Allem Anschein nach befriedigt Liberta einen durchaus vorhandenen Bedarf. Aktuell sind in Hamburg zehn Mitarbeiter beschäftigt, 15 nationale Vertriebspartner kümmern sich um Verkauf und Service der Chopperchen.
geschrieben von ampnet/gp veröffentlicht am 28.09.2014 aktualisiert am 30.09.2014
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