Lkw: Unfallgefahr durch herunterfallende Eisplatten

Von Lkw-Dächern herunterfallende Eisplatten stellen für andere Verkehrsteilnehmer eine große Unfallgefahr dar. Schlagen sie zum Beispiel die Windschutzscheibe des nachfolgenden Fahrzeugs durch, sind sie sogar lebensgefährlich.

Daher heißt es laut Automobilclub von Deutschland (AvD), das Fahrzeug vor Fahrtantritt von Eis und Schnee zu befreien. Außerdem gilt es, bei winterlichen Wetterverhältnissen immer ein größerer Sicherheitsabstand einzuhalten.

Da die bis zu vier Meter hohen Lkw-Planen per Hand schwierig zu erreichen sind, gibt es als Unterstützung Systeme wie die sogenannten „Road Safety Airbags“ (RSAB). Diese verhindern, dass sich Schnee oder Wassermassen auf den Dächern anhäufen. Beim abgestellten Fahrzeug wird unter der Dachplane ein Luftschlauch aufgeblasen, wodurch sich die Plane in ein Satteldach verwandelt, auf dem sich Wasser und Schnee nicht festsetzen können. Die RSAB sollen sich leicht nachrüsten lassen.

Da deren Anschaffung in diesem Jahr von der Bundesregierung gefördert wird, entstehen nicht einmal zusätzliche Kosten für die Güterverkehrsunternehmen.

Des Weiteren stellen Gerüste eine gute Möglichkeit zur Befreiung des Fahrzeugs von Schnee und Eis dar: Die Fahrer können nah heranfahren und dann von dort aus „die weiße Gefahr“ entfernen. Größere Speditionsunternehmen, Raststätten und Autohöfe besitzen meist solche Gerüste.

Befreien Fahrer ihre Wagen vor Fahrtantritt nicht von Eis und Schnee, droht ihnen ein Verwarnungs- und Bußgeld bis zu 120 Euro sowie drei Punkte in Flensburg. Außerdem kann wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt werden, wenn sich Personen beispielsweise bei einem durch herabfallende Eisplatten ausgelösten Unfall verletzt haben. Fahrzeugführer sind laut Straßenverkehrsordnung dazu verpflichtet, sich so zu verhalten, dass kein anderer gefährdet, geschädigt oder behindert wird.