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Um die Straßen im Winter sicherer zu machen, müssten Streufahrzeuge bei Schnee und Eis häufiger unterwegs sein. Und zwar bevor der Schnee zu hoch auf den Fahrbahnen liege und die winterlichen Straßenverhältnisse für Lastwagen zum großen Risiko werden können. Denn das verhindert Staus durch querstehende Lastwagen und verringern die Zahl der Unfälle mit Brummis. Das Gegenteil ist jedoch nach Ansicht des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) der Fall. Die Räumfrequenz sei gesunken. Nach einer Reihe schneearmer Jahre hätten die zuständigen Straßenverkehrsdienste die Streusalzbestände reduziert und die Zahl der Streu- und Räumfahrzeuge massiv abgebaut, so die Kritik des BGL sowie des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk und des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie.
Wenn die Straßen mit Schnee und Eis bedeckt sind, bleiben Brummi-Fahrer mit ihren Vehikeln oft an Steigungen hängen. Das liegt laut BGL daran, dass in diesem Fall selbst die besten Winterreifen keinen ausreichenden „Kraftschluss zwischen Reifen und Fahrbahn“ – also keinen richtigen Grip – mehr herstellen können. Die Antriebsräder drehen durch, weil ein voll beladener Lkw zweieinhalbmal so schwer sein kann, wie ein leerer Lastwagen (40 Tonnen statt rund 16 Tonnen). Ein Pkw hingegen ist voll beladen nur etwa ein Viertel bis ein Drittel schwerer als im Leerzustand.
Im Gegensatz zu Autos gebe es bei Brummis keine Einteilung in Sommer- und Winterreifen. Die Pneus der Lastwagen sind einer größeren Belastung ausgesetzt und bestehen deswegen aus Gummimischungen, die einen hohen Naturkautschukanteil enthalten. Die großen Reifen weisen auch bei Temperaturen von unter sieben Grad Celsius nicht die Haftungsprobleme auf, wie sie von Pkw-Pneus bekannt sind. Außerdem hätten alle Lkw das ganze Jahr über an den Antriebsachsen Traktionsreifen mit speziellem Stollenprofil, die für winterlichen Griff sorgen. Bei der Herstellung der Reifen für Brummis ist es erforderlich, einen praktikablen Kompromiss für alle Fahrbahnzustände zu finden. Die Bundesverbände verweisen auf ein Gutachten der Prüforganisation Dekra in Stuttgart, in dem es heißt, dass kein Reifen existiere, der sowohl auf trockener als auch auf nasser, schneebedeckter und gefrorener Fahrbahn optimale Bedingungen biete. Auch eine Schneeketten-Pflicht für Lastwagen im Winter brächte nicht mehr Sicherheit, denn sie erhöhen auf Straßen ohne geschlossene Schneedecke das Sicherheitsrisiko und beschädigen die Fahrbahn. Zudem dürften Lkw mit Schneeketten maximal Tempo 50 fahren, was ebenfalls zu Staus und gegebenenfalls zu Auffahrunfällen führen könnte.
geschrieben von auto.de/(ari/mid) veröffentlicht am 27.01.2014 aktualisiert am 27.01.2014
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