Lorenzo hat Angst vor dem Bike: Nicht mehr der Alte

(motorsport-magazin.com) Es war ein Bilderbuchstart für Jorge Lorenzo. In den ersten drei Saisonrennen stand er drei Mal auf der Pole, holte seinen ersten Sieg und zwei weitere Podestplätze. Doch dann kam der Sturz von Shanghai, der nicht der letzte in dieser Saison bleiben sollte. Auch in Le Mans, Mugello, Barcelona und Laguna Seca stürzte er – entweder noch verletzt vom letzten Sturz oder er zog sich dabei neue Verletzungen zu.

All die Stürze, Schmerzen und Operationen gingen nicht spurlos am Spanier vorbei. "Leider hatte ich zu viele Stürze direkt hintereinander, so dass ich Angst davor habe, das Motorrad zu fahren, ich bin nicht mehr die gleiche Person wie zu Saisonbeginn", wird Lorenzo von Motosprint zitiert. "Wenn man auf diesem Level ein bisschen Angst auf dem Bike hat und ein wenig Selbstvertrauen verliert, hat man verloren." Normalerweise habe er keine Angst vor Stürzen und Verletzungen, aber er befinde sich in einer Krise, die eben nicht normal sei.

Der beste Ausweg sei es, zu fahren, um so das Selbstvertrauen zurückzugewinnen. "Ich muss verstehen, dass es nicht so gefährlich ist, wie ich es momentan glaube", sagte er. Der Sport sei natürlich gefährlich, aber wenn ein Fahrer Vertrauen in sich selbst und sein Arbeitsgerät habe, könne er damit umgehen. "Dorthin muss ich zurück."

Die vielen Stürzen erklärt sich Lorenzo durch seine aggressive Herangehensweise. "Manchmal war ich zu schnell für die Kurve, das Bike und die Reifen", gestand er. Normalerweise sehe man nur die langsamen Fahrer stürzen, weil sie in der einen Kurve 20% und in der nächsten 100% geben. Stattdessen müsse man konstant innerhalb des Limits fahren. "Man darf niemals mehr als 95% in jeder Kurve der Strecke geben." Immer 100% zu geben, sei nahezu unmöglich. "Ich muss lernen, wo und wann ich Risiken eingehen kann. Ich muss etwas langsamer werden."

adrivo Sportpresse GmbH

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