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Welcher Autofahrer kennt das nicht? Ein Tritt auf die Bremse und die achtlos nach Feierabend auf den Beifahrersitz geworfene Aktentasche oder Wasserflasche fliegt in Fahrtrichtung. Ungleich schlimmer ist es, wenn schwere Lasten, etwa Baustoffe im Lkw oder eine Maschine auf dem Tieflader nicht richtig gesichert sind und sich bei Bremsmanövern „selbstständig“ machen.
Die Gefahren durch ungesicherte Fracht werden in der Praxis häufig unterschätzt: Schätzungsweise ein Viertel der 900 zwischen 2005 und 2009 durch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) registrierten, zum Teil schweren Unfälle mit Lastkraftwagen und Kastenwagen in der Baubranche beruhen auf unsachgemäßer Ladungssicherung. Im Rahmen der Kampagne der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGV) „Risiko raus!“ informiert die BG BAU daher jetzt in Baubetrieben, Ausbildungszentren sowie im Rahmen von Schulungen mit Unternehmern, Bauleitern, Polieren und Berufskraftfahrern verstärkt über die Ladungssicherung.Grundregel Nummer eins ist es, sich nicht auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Ein beherztes Rütteln zur Kontrolle reicht nicht aus. „Wer glaubt, Ladung bleibt fest, wenn sie mit Körperkraft nicht zu verschieben ist, macht einen gefährlichen Fehler“, sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU. Der Grund: Beim Bremsen, Beschleunigen und in Kurven entstehen enorme Fliehkräfte durch die Ladung. Beim Bremsen drückt sie mit bis zu 80 Prozent des Eigengewichtes nach vorne. „Nur wer Ladegut richtig verstaut, fährt sicher“, unterstreicht Arenz.
Aber wie geht das konkret? Ein probates Mittel, leichtere Ladung zu verstauen, ist die Ladungssicherung durch Spanngurte. Dabei wird zum Beispiel ein Stapel Europaletten durch darüber gelegte Spanngurte, die mit Gurthaken direkt an der Ladefläche befestigt sind, nach unten auf die Ladefläche gedrückt. Ratschen helfen dabei, die Gurte fest genug zu ziehen. Ein wichtiges Hilfsmittel bei privaten wie gewerblichen Transporten ist das Sichern von Fracht aller Art durch Antirutschmatten. Mit Dicken zwischen einem Millimeter für den Pkw und bis zu 30 Millimeter für Lasten auf Lkw sorgen sie für hohe Reibkräfte, die die Ladung fixieren.Doch selbst wenn die Ladung optimal mit Spanngurten und Antirutschmatten verstaut worden ist, darf diese Befestigungsart maximal nur bis zu einem Gewicht von zwei Tonnen genutzt werden. Ist die Ladung schwerer, werden Kräfte wirksam, etwa beim Bremsen und in Kurven, die durch Spanngurte in der Regel nicht mehr bewältigt werden können, so die Experten der Berufsgenossenschaft.
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 21.09.2011 aktualisiert am 21.09.2011
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