Lowe erklärt die Überholaussichten: Von zwei auf eine Sekunde

(motorsport-magazin.com) Mit der Spezifikation von 2006 habe ein Auto zwei Sekunden pro Runde schneller sein müssen als das vordere, um am Ende der Geraden von Barcelona vorbeigehen zu können. 2009 reduziert sich das auf eine Sekunde. So erklärte McLaren-Ingenieursdirektor Paddy Lowe, was die Arbeitsgruppe für das Überholen für kommendes Jahr herausgearbeitet hat. "Null Sekunden Vorsprung macht gar keinen Sinn – denn dann würde man den Typen vorne ohnehin nie einholen", erklärte er gegenüber der offiziellen Website der Formel 1. Eine Reduktion auf 0,2 Sekunden hätte seiner Meinung nach auch wenig Sinn gemacht, da man dann einfach ohne Verzögerung vorbeifahren könnte, sobald das Auto auch nur irgendwie annähernd schneller ist. "Das wäre auch eine langweilige Aussicht."

Damit nun aber das von der Arbeitsgruppe erdachte Überholschema auch funktioniert, musste an den Autos natürlich etwas geändert werden. Diese Änderungen sind mittlerweile allgemein als neue Aerodynamik-Regeln für 2009 bekannt. Lowe umriss die Änderungen so: "Ein sehr breiter Vorderflügel – 1800 Millimeter breit, so breit wie die Außenseite der Vorderreifen -, der niedriger ist und eine neutrale Mittelsektion hat. Ein schmalerer Heckflügel, der 150 Millimeter höher ist. Alle Anhängsel [Deflektoren, Winglets, Kamine…] sind weg – das Auto ist sauber. Der Diffusor geht bei der Zentrallinie der Hinterräder hoch, was 330 Millimeter hinter der aktuellen Position ist."

Außerdem werden die Fahrer den Vorderflügel zwei Mal pro Runde verstellen dürfen, wobei die Kontrolle dieses Vorgangs die ECU übernimmt. Da die Software von der FIA kontrolliert wird, ist eine Manipulation eigentlich nicht möglich. "Die Anzahl an Einstellungen für den Fahrer wird vom Team abhängen, aber der maximale Verstellwinkel ist plus und minus drei Grad, also wird ein Team vielleicht Grad-Schritte machen", meinte Lowe. Da damit wohl weitere Knöpfe auf den Lenkrädern hinzukommen dürften, musste er noch ein wenig scherzen: "Die Schalter auf dem Lenkrad werden jetzt wohl so schwer zu finden sein wie im Cockpit einer 747."

adrivo Sportpresse GmbH

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