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Warum wollen
eigentlich immer die falschen Männer an mein Auto? Heute war der
erste Besuchertag und dementprechend „ging die Lucy ab“. Es gab
wirklich einiges zu tun. Und so eine Automesse ist wirklich ein toller
Ort, um Sozialstudien zu betreiben.
Der durchschnittliche Besucher
ist zwischen 15 und 45 Jahre alt, männlich, besitzt mindestens ein eigenes
Auto (oder zumindest eine Mofa), hat bereits zwei Wochen vor dem Messebesuch schon während seiner Arbeits- bzw. Schulzeit das
Ausstellerheft studiert und ist mit seiner
100-Euro-Billigdigitalkamera auf der Jagd nach „scharfen Bildern“.
Und so wird mit den Messegirls ordentlich um die Wette gepost: das
Baseball-Cap seines Lieblingsautoherstellers tiefer ins Gesicht
gezogen, schönstes Lächeln aufgesetzt und Daumen hoch. Gern
überlässt er die Kamera auch seinen vielen Freunden und quetscht sich hinters
Steuer. Daumen hoch nicht vergessen. Sehr beliebte Geste übrigens auch: das
Victory-Zeichen.
Solche Männer
interessieren sich wirklich für Autos und lassen sich gerne
Neuheiten und Extras erklären. Aber bitte nicht von einer Frau! „Sie
wissen doch, die Männer, die können nicht zuhören und Frauen
können nicht einparken. Frauen können einfach nicht Autofahren.“
sagt ein Idiot dieser Spezies zu mir, als ich ihm meinen Service anbiete.
„Alles klar, Arschloch“ denke ich mir, setze aber nur mein
dümmlichstes Hostessenlächeln auf und rechne im Kopf aus, wie viel
ich heute hier verdient hab. Das tue ich im Laufe des Tages noch
ziemlich oft – Stundenzählen und mein Gehalt ausrechnen.
Ansonsten
herrscht in meinem Kopf Leere. Niemand will mehr von mir als ein
Lächeln oder mich mal eben zufällig berühren, wenn für das Foto für
den hemischen Stammtisch gepost wird.
Große Aufregung
bricht aus, als bekannt wird, dass der heutige Stargast der AMI, Olli
Kahn, auch noch ein Ründchen durch unsere Messehalle drehen wird. Das
wäre mal was, den Olli im Auto und mit auf ein Foto für die Gala,
Bunte, Vanity Fair, Leipziger Volkszeitung. Die warhol`schen 15-Minuten Ruhm als Traum eines jeden Messegirls auf einer Automesse.
Als Olli schließlich in
die Nähe unseres Standes bollert, schubsen alle nochmal eben die
Besucher von den Spiegeln ihres Autos weg und malen ihren Lippenstift
nach. Ich bilde mir ein, Olli schaue schon interessiert zu meinem
Auto und setze zum Schlendern an, als plötzlich ein pickliger
16-Jähriger Junge vor mir steht und ein Foto haben will. Ich lächle
säuerlich und will gerade erklären, dass der Zeitpunkt gerade
äußerst ungünstig sei, da habe ich schon seine schweißnasse Hand auf meiner Schulter und sein Gesicht an meinem Arm. Und
so pose ich, ohne Lächeln, für ihn und acht weitere seiner kleinen Freunde. Als
wir fertig sind, ist Olli schon längst außer Reichweite. Danke,
Kinder!
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Lucy – Tagebuch einer Messehostess: Yes we can
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geschrieben von Lucy O. veröffentlicht am 29.03.2009 aktualisiert am 29.03.2009
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