Mercedes-Benz

Luxuriöse Autos sind keine Auslaufmodelle

Die IAA ist längst vorbei und fünf Wochen nach der weltgrößten Automobilmesse fragt man sich: „Wer denn nun wirklich die Stars dieser Automesse waren: Die Elektroautos? Die Supersportwagen? Oder vielleicht doch die Hostessen der italienischen Hersteller? Nun ,die hübschen Hostessen der Italiener sind wirklich eine Augenweide, aber sicherlich nicht zukunftsweisend.

„Was die Autos betrifft, lege ich mich gerne fest“, sagte Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG Konzernforschung & Entwicklung Mercedes-Benz Cars, während der Vorstellung des neuen T-Modells der E-Klasse. „Erstens: Das Elektroauto kommt, und zwar mit Batterie und Brennstoffzelle. Bei Mercedes-Benz und smart geht beides noch in diesem Jahr in Kleinserie. Zweites: Die Faszination sportlicher Automobile ist ungebrochen. Der vielleicht schönste Beweis sind drei Buchstaben: S L S. Und drittens hat die IAA noch etwas bestätigt: Luxuriöse Automobile sind keine Auslaufmodelle.“

Das Mercedes-Benz Management ist sich sicher, „Dass die beste Zeit der Oberklasse noch kommt.“ Allerdings nur dann, wenn man geschickt Leistung, Komfort und Sicherheit mit der Umweltverträglichkeit verbindet. Mit einer Ausnahme: Was bei der S-Klasse gefragt ist, will der Kunde eines Maybach noch lange nicht. Dies sind zwei Welten in der Luxus-Klasse der Limousinen, bei Maybach ist auch in Zeiten gepflegter Bescheidenheit Leistung gefragt, wie wir bei einer kürzlich veranstalteten Kunden-Ausfahrt mit dem neuen Maybach Zeppelin erfuhren. Ist Mercedes-Benz der Herausforderung gewachsen, eine S-Klasse mit dem Durst eines Drei-Liter-Autos auf den Markt zubringen? Ein gutes Beispiel ist der S 500 Plug-in Hybrid. „Mit einem Normverbrauch von 3,2 Liter und CO2-Emissionen von 74 Gramm unterbietet diese S-Klasse sogar den CO2-Champion smart cdi. Und dass wir ‚Grün’ nicht erst gestern als Trendfarbe entdeckt haben, beweist auch der Blick in unsere Showrooms“, erläutet Weber. Große Autos bleiben auch in Zukunft ein großes Thema, davon ist das Unternehmen überzeugt. Nur in welcher technischen Form die Fortbewegung stattfinden wird, ist die entscheidende Frage. Mercedes-Benz kann verschiedene Techniken anbieten und sicht sich hier im deutlichen Wettbewerbsvorteil – insbesondere im Oberklassesegment.

Die Umsetzung eines effizienten Autos spielt sich nicht nur im Motorraum ab, sondern auch im gesamten Umfeld der Entwicklung – Stichwort Leichtbau. Weber sieht hier noch viel Potenzial und schließt das Drei-Liter-Auto im S-Klasse-Format natürlich nicht aus. „Dennoch der Ottomotor werden wir nicht zu den Akten legen, nur sein technisches Einsatzfeld wird wesentlich spannender sein.“ Weber unterstreicht: „Seit Juni ist der S 400 Hybrid zu haben, die erste Luxus-Limousine mit Hybridtechnologie aus Europa und der Klassen-Primus in Sachen CO2-Ausstoß. Hinzu kommen 58 BlueEfficiency-Modelle, die wir heute schon quer durch alle Baureihen anbieten.“

Von der Verschrottungsprämie hat Mercedes-Benz nicht profitiert, „unsere Zeit wird 2010 kommen, wenn andere Hersteller, die durch die Verschrottungsprämie ihre Verkäufe massiv steigern konnten, dann ins Wanken geraten,“ sagt ein Mercedes-Benz-Manager. Ein Beispiel dafür, dass Mercedes-Kunden nicht die Jäger der „Abwrackprämie“ waren, ist das T-Modell. „Aus allen vier Vorgänger-Generationen gehören sie bis heute zum Straßenbild. Sie pflegen ihr Auto und schrauben nach 30 Jahren stolz ein H-Kennzeichen dran“, versichert Weber. „Trotzdem freuen wir uns natürlich, wenn T-Modell-Fans ihre Sammlung in regelmäßigen Abständen erneuern“. Und schon ist man wieder im Jahr 2010.

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