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Tiefschwarze Streifen auf dem Asphalt, mächtig Qualm in der Luft und johlende Auto-Freaks: Wenn 30 Rennwagen in nur 90 Minuten etwa 150 Reifensätze verheizen, ist klar, was Sache ist: hier sind Drifter am Werk. Und wo zeigen sie ihr Können? In diesem Fall bei der Falken Drift Show im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring.
Bei so manchem Rennsport-Puristen sind Drift-Shows verpönt. „Das ist doch kein Motorsport“, sagen die einen. „Sinnlose Verschwendung“, kritisieren die anderen. Doch das geplante Querfahren mit leistungsstarken Boliden kommt an. Und die Faszination ist für jeden, der einmal dabei war, völlig nachvollziehbar. Die Männer in ihren rauchenden Kisten sind wahre Könner. Sie zirkeln die meist über 300 PS starken heckangetriebenen Wagen zentimetergenau durch die Kurven. So wie beispielsweise auf der „Müllenbachschleife“, einer 180-Grad-Kehre der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings.[foto id=“516778″ size=“small“ position=“right“]
Bereits seit einem Jahrzehnt gehen die türkis-blau lackierten Renner des japanischen Reifenherstellers Falken hier an den Start. Zunächst bei der „Drift Challenge“ der Zeitschrift „sport auto“ und seit drei Jahren unter dem aktuellen Namen. Ein knappes Dutzend der in die auffälligen Farben der Marke gehüllten Fahrzeuge sind diesmal angetreten; darunter unter anderem 3er und 5er BMWs verschiedener Baujahre und einige Nissan Sykline.
Ein bisschen Nostalgie muss ebenfalls sein. Einer der Teilnehmer heißt „James Deane“. Das klingt bekannt – und ist es in der Szene auch. Jüngst hat der phonetische Namensvetter des legendären Hollywood-Rebellen die irische Drift-Meisterschaft „eingefahren“.[foto id=“516779″ size=“small“ position=“left“]
Mit dabei sind unter anderem auch Lars Verbraeken, der amtierende Weltrekordhalter des schnellsten Drifts, und der mehrmalige Drift-Europameister Remmo Niezen. Die zwei Niederländer sorgen schon seit einigen Jahren bei den Shows für Aufsehen. Beide pilotieren BMW M3 aus den 1980ern mit nur knapp über einer Tonne Gewicht, aber etwa 500 PS Leistung. Die Quertreiber beherrschen in Perfektion die sogenannten „Paralelldrifts“, sozusagen die Königsdisziplin beim Driften. Dabei durchfahren zwei oder mehr Fahrzeuge die Kurven gleichzeitig, oft mit weniger als einem Meter Abstand. Am Nürburgring rauchen bis zu vier Fahrzeuge dicht an dicht um die Wette.
Vor Jahren waren noch stets möglichst harte Reifen auf den Fahrzeugen montiert, die möglichst schnell die Haftung verlieren. Heute ist das anders. Die Fahrzeuge müssen trotz durchdrehender Reifen wie auf Schienen laufen, nur eben quer. Und so kommt es bei den aktuellen leistungsstarken Fahrzeugen eher darauf an, auch im Drift den Grip zu behalten. „Falken Reifen bieten[foto id=“516780″ size=“small“ position=“right“] uns genau diese Kontrolle im Grenzbereich“, so Lars Verbraeken. Dabei kommen bei den Events keine Spezialreifen zum Einsatz, sondern gewöhnliche Straßenreifen; am Nürburgring vom Typ Azenis FK 453.
Die Kehrseite der Medaille: Die Pneus halten bei dieser extremen Beanspruchung nur für etwa drei bis vier Durchgänge, sagt André Schmidt von Falken. Das ist angesichts der über die Strecke verteilten Gummifetzen aber auch kein Wunder. Und so verbrennen die Profis in der Tat reichlich Gummi binnen kurzer Zeit. Mutwillige Reifenvernichtung? Klar, aber die Fans haben ihren Spaß an dieser Gaudi. Und solange das so bleibt, darf weiter fröhlich gedriftet werden.
geschrieben von auto.de/(ts/mid) veröffentlicht am 24.06.2014 aktualisiert am 24.06.2014
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