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Manta Manta: Der Opel Manta B wird 35 Jahre

Der Opel Manta B ist zum seltenen Youngtimer gereift – kein Witz. Für seine Fans ist das einst erfolgreichste deutsche Sport-Coupé noch immer ein Traumauto, das bei aller Schönheit bodenständig geblieben ist. Manfred Grabowski kann es nicht fassen: Morgen bekommt er seinen Führerschein und hat bei einem Preisausschreiben auch gleich ein Auto gewonnen. Doch als die jungen Damen des Autohauses die Hülle von dem schnittigen Coupé ziehen, steht Manfred die „Vokuhila“-Frisur zu Berge: Ausgerechnet ein Manta! Mit dieser „Prolo-Karre“ will der 18-Jährige nichts zu tun haben, schließlich träumt er von einem Golf GTI. Manfred schämt sich am Steuer seines Autos in Grund und Boden und muss jeden noch so flachen Manta-Witz über sich ergehen lassen. „Da musst du doch drüber stehen“, rät ihm seine Mutter, doch Manfred kann nur antworten: „Wie denn, wenn das verdammte Ding tiefer gelegt ist?“ So beginnt der Streifen „Manta – der Film“, der neben „Manta, Manta“ mit Til Schweiger auf dem Höhepunkt der Mantawitz-Welle den berühmten Rüsselsheimer mal zotig, mal liebevoll auf die Schippe nahm.

Dabei wird oft vergessen, dass der windschnittige Opel ein enorm erfolgreicher Sportwagen war. Der Manta B wurde zwischen 1975 und 1988 mehr als eine halbe Million mal gebaut, zusammen mit seinem Vorgänger Manta A waren es mehr als eine Million – von solchen Verkaufszahlen konnte ein Porsche 924 nur träumen. Hätte es die Witze nicht gegeben, wäre das 35-jährige Jubiläum des B-Manta für Opel sicher ein Grund zum Feiern. So aber freuen sich nur die Fans des Coupés über den Geburtstag ihres Traumautos – und darüber, dass der Manta still und heimlich zum Klassiker gereift ist.[foto id=“310235″ size=“small“ position=“right“]

Im Jahr 2010 verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt 3 871 Mantas auf deutschen Straßen, 2008 waren es noch fast 4 000. Die guten Exemplare werden rar. Umso einmaliger ist die Sammlung, die Uwe Worschech aus dem Werra-Meißner-Kreis zusammengetragen hat: 17 B-Mantas, fast alle fahrbereit und im rostfreien Originalzustand, nennt der Opel-Fan sein Eigen. Der älteste Wagen lief im April 1976 vom Band und kam erst im Jahr 2002 durch eine Zeitungsanzeige mit der Überschrift „Manta vom Opa zu verkaufen“ in Uwe Worschechs Besitz. „Der Wagen war aus erster Hand, ein 91-jähriger Rentner hatte ihn gefahren“, erinnert sich Worschech. Sein jüngster Manta wurde im Juli 1988 zugelassen, wenige Wochen vor Produktionsende. So unterschiedlich die Optik der beiden Mantas, so verschieden auch ihr Charakter. Beim Manta S spürt man noch am ehesten, was der Manta eigentlich sein sollte – die schönere Variante des Ascona, ähnlich wie der Scirocco die hübschere Version des Golf war.

Besitzer Uwe Worschech wusste schon als Schuljunge: „Ich musste einfach einen Manta haben. Der Ascona war einfach zu sehr Familienauto, es sollte schon ein Sportcoupé sein – aber eins mit zuverlässiger Großserientechnik“, erinnert sich der Sammler. Doch beim Manta steckt der Blitz nicht nur auf der Haube, das erfährt man spätestens im GSi Exklusiv mit Zweilitermotor, Bosch-Benzineinspritzung und 110 PS. Die Kraft wirkt, wie sich das für sportliche Coupés gehört, auf die Hinterräder, so dass man einen herrlichen Kavaliersstart hinlegen kann – Traktionskontrolle war für den Wagen schließlich noch ein Fremdwort. Fahrspaß dagegen nicht: Der straffer gefederte GSi liegt satt auf der Straße, und selbst wenn in schnellen Kurven manchmal die Räder durchdrehen und das Heck leicht wird, verstärkt das eher den Spaß als dass es ihn schmälert. Die Hände umgreifen ein sportliches Dreispeichen-Lederlenkrad, und der Tacho übertreibt nur ein bisschen: 220 lautet die letzte Ziffer, tatsächlich schaffte der GSi immerhin rund 190 Km/h.

[foto id=“310236″ size=“small“ position=“left“]Uwe Worschech pflegt seine Sammlung, die 1987 mit einem nagelneuen blauen GT begann, und gönnt jedem Wagen regelmäßig Auslauf. An vereinzelte dumme Sprüche hat er sich gewöhnt, die gab es schon bei seinem ersten Manta – und zwar deshalb, weil der sportliche Opel da schon fast 13 Jahre auf dem Buckel hatte und manchem als überholt galt. „Früher hieß es immer: Hinterradantrieb ist super. Dann war das plötzlich out, und Frontantrieb sollte das Maß aller Dinge sein“, erinnert sich Worschech. Ihn ließ diese und manch andere Diskussion völlig kalt: „Ich bin noch nie mit dem Strom geschwommen. Vielleicht bin ich deshalb dem Manta bis heute treu geblieben. Der gibt einfach ein bisschen Beständigkeit.

“ Sebastian Viehmann/mid

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