Kombis von auswärts

Marktübersicht: Die Kombi-Nation – Teil2

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Großraumlimousinen und Vans? So gut wie weg. Cabrios? Eine aussterbende Art. Und selbst Klein- und Kleinstwagen fallen in letzter Zeit immer öfter dem Rotstift zum Opfer. Nur eine Fahrzeuggattung widersteht allen Veränderungen und Verwerfungen, trotzt sogar dem allgegenwärtigen Trend zum SUV: Kombis genießen ungebrochen Erfolg und Sympathie. Sie sind praktisch und variabel zu nutzen, machen nicht selten eine bessere Figur als die entsprechende Limousine und sind in Sachen Geräumigkeit, Verbrauch und Effizienz den SUV ohnehin überlegen. Autobauer, die in Europa eine Rolle spielen (wollen), kommen an den vielseitigen Lastenträgern nicht vorbei.

Eine Marktübersicht: die Importeure

Bei den ausländischen Herstellern überragen die Raumriesen von Skoda die gesamte, auch heimische, Konkurrenz. Als einzige bieten die Tschechen auch einen Kombi in der Kleinwagenklasse an. Der Fabia Combi bringt in seinem weit nach hinten gezogenen Hinterteil mit 530 Liter mehr als so mancher Mittelklassekombi unter. Etwas schmaler fällt dafür die Motorenwahl aus, die sich auf lediglich einen Dreizylinder in zwei Listungsstufen beschränkt.

Den Skoda Superb schlägt keiner

Auch der Octavia Combi dominiert den Wettbewerb unter den Kompakten, bietet mit 640 Litern sogar dasselbe Kofferraumvolumen wie der größte Mercedes-Kombi und schiebt sich an den Passat heran.

Der derzeitig größte Kombi hierzulande ist der Superb Combi. Der große Tscheche basiert technisch auf dem Passat, räumt voll besetzt mit 660 Liter hinter den Rücksitzen aber noch einmal zehn Liter mehr ein. In der dritten Generation gibt es, analog zum Wolfsburger Technikspender, einen Plug-in-Hybrid-Antrieb mit 218 PS (160 kW). Auch die je drei Benzin- und Dieselmotoren im Spektrum übernimmt er vom Passat.

Ein weiterer erfolgreicher Importeur, der bis vor kurzem noch alle drei Fahrzeugklassen mit seinen Grandtour genannten Kombis bediente, ist Renault. Den Clio Grandtour haben die Franzosen allerdings inzwischen aus dem Programm gestrichen. So bleiben noch Mégane und Talisman Grandtour, die sich mit ihren Ladevolumina im guten Mittelfeld bewegen. Der kompakte Golf-Konkurrent verstaut in seiner gestreckten Heckpartie 521 Liter. Als Antrieb dienen drei Benziner mit Leistungen bis zu 159 PS (117 kW), der stärkste der beiden Diesel kommt auf 149 PS (110 kW).

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Französische Vielfalt

Etwas mehr schleppt der 4,87 Meter lange Talisman Grandtour weg. 608 Liter gibt Renault für seinen Mittelklasse-Kombi an. Hier geht das Leistungspektrum rauf bis 225 PS (166 kW).

Für Kunden mit kleinem Budget, aber großem Transportbedarf haben die Franzosen mit ihrer rumänischen Billigmarke Dacia noch den Logan MCV im Programm. In der zweiten Generation als Kombivariante des Sandero lassen sich hinter der nun normal nach oben schwenkenden Heckklappe bis zu 573 Liter verstauen. Auch eine fünf Zentimeter höher gelegte Stepway-Variante, aber ohne Allradantrieb, gibt es. Die Motorenpalette bietet auch einen LPG-Autogasmotor mit 101 PS (74 kW).

Im französischen Wettbewerb hält auch Peugeot noch am Prinzip des klassischen Kombis fest. Wobei hier das Kuriosum gilt, dass der 308 SW zumindest laut eigenen Herstellerangaben mit 610 Liter mehr Ladevolumen aufweist als der 508 SW mit seinen 530 Litern. Dafür kann der große Kombi auch von einem Plug-in-Hybrid mit 225 PS (166 kW) Systemleistung betrieben werden.

Mit Seat Leon ST (Sportstourer) und Fiat Tipo Kombi konkurrieren zwei weitere Hersteller aus dem Süden Europas um die Gunst der deutschen Kunden. Wobei die spanische VW-Tochter auf die geballte Technik- und Teilekompetenz der Wolfsburger zurückgreifen kann. So fährt der gerade frisch aufgelegte Leon ST – sowohl als Benziner als auch als Diesel – mit bis zu 150 PS vor. Und der Kofferraum toppt mit 620 Litern im Moment sogar noch den Konzernbruder Golf Variant. Dagegen muss natürlich der Italiener mit seinen immer noch üppigen 550 Litern passen. Der preisgünstige Familienkombi von Fiat fährt mit je zwei Benzin- und Dieselmotoren mit jeweils identischen Leistungen von 95 PS (70 kW) und 120 PS (88 kW).

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Schweden und Koreaner

Der für seine Kombis weltweit bekannteste Hersteller, der jedoch inzwischen mehr für seine SUV geschätzt wird, ist Volvo. Die Schweden haben mit V60 und V90 noch zwei Modelle im Programm, die beide auf der gleichen technischen Plattform fahren. Das mag auch der Grund sein, warum das Kofferraumvolumen kaum variiert. Beim V60 sind es 529 Liter, beim größeren gerade V90 gerade einmal 560 Liter. Beide sind auch als Plug-in-Hybrid sowie als „Cross Country“-Varianten im Outdoor-Trimm mit Allradantrieb zu haben.

Aber auch die Koreaner Hyundai und Kia sind inzwischen mit ihren Kombis in Deutschland erfolgreich. Dabei konkurrieren die Geschwistermarken mit i30 Kombi und Ceed Sportswagon in der Kompaktklasse. Der Hyundai hat in der neuesten Version sein Kofferraumvolumen um knapp 70 auf 602 Liter ordentlich vergrößert. Und erreicht doch nicht ganz die 625 Liter seines Konzernbruders. Auch fährt der i30 noch ausschließlich mit konventionellen Motoren, während es den Kia Ceed Sportswagon als Plug-in-Hybrid gibt punkten. Das übrige Motorenprogramm ist ansonsten identisch mit dem Hyundai.

Anders als die Koreaner haben sich die japanischen Nachbarn aus Fernost weitgehend aus dem Kombi-Geschäft verabschiedet. Honda, Nissan und Mitsubishi sind ganz raus, nur Toyota und Mazda halten noch die Sonnenwappenflagge hoch. Bei Toyota ist es der kompakte Corolla, der dafür die Zusatzbezeichnung Touring Sports trägt. Er kann konventionell von einem Turbo-Benziner mit 116 PS (85 kW) oder wahlweise von zwei Vollhybrid-Antrieben mit 122 PS (90 kW) und 184 PS (135 kW) befeuert werden. Allerdings schrumpft dann der großzügig ausgelegte Kofferraum von 598 Liter auf 581 Liter.

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Mini überholt Jaguar

Bei Mazda gibt es allein das Mittelklassemodell 6 in einer Kombiversion, die jedoch der schönen Form wegen gerade mal 522 Liter hinter ihrer Heckklappe verstauen kann. Es gibt drei Benziner sowie zwei Diesel, die beide auch als Allradversion zu bekommen sind.

Und dann gibt es da noch die „Exoten-Kombis“, die – Zufall oder nicht – beide aus England stammen. Die Rede ist vom Mini Clubman und dem Jaguar XF Sportbrake. Wo der Mini-Kombi weniger wegen seiner mickrigen 360 Liter Ladevolumen, umso mehr für seine hippe Erscheinung gekauft wird, ist der Jaguar mit seinem 565 Liter großen Kofferraum ein durchaus konkurrenzfähiger Lastenträger. Vor allem wenn er so elegant daher kommt wie der knapp fünf Meter lange Brite. Für den schnellen Transport sorgen bis zu 300 PS (221 kW) leistende Turbobenziner und Diesel, darunter ein Sechs-Zylinder-Selbstzünder. Auch der Mini punktet mit einer großen Motorenauswahl und überholt mit maximal 306 PS (225 kW) sogar noch den Sportbrake.

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